Der Sammelband beruht auf einer Diskussion im Heidelberger Arbeitskreis »Recht und Sprache« im Jahr 2020, als einschneidende gesundheitspolitische Maßnahmen mit »der Wissenschaft« legitimiert wurden. Der Eröffnungsbeitrag plädiert philosophisch für einen praxisbezogenen und dynamisch-prozessualen, trotzdem strengen Wissensbegriff: Wissen soll historisch für neue Erkenntnisse offen sein, aber zuverlässige Orientierung in Theorie und Praxis bieten und nicht durch andere Arten der Gewissheit verwässert werden. Untersuchungen aus Rechts-, Sprach- und Kunstwissenschaften erwidern: Einige…mehr
Der Sammelband beruht auf einer Diskussion im Heidelberger Arbeitskreis »Recht und Sprache« im Jahr 2020, als einschneidende gesundheitspolitische Maßnahmen mit »der Wissenschaft« legitimiert wurden. Der Eröffnungsbeitrag plädiert philosophisch für einen praxisbezogenen und dynamisch-prozessualen, trotzdem strengen Wissensbegriff: Wissen soll historisch für neue Erkenntnisse offen sein, aber zuverlässige Orientierung in Theorie und Praxis bieten und nicht durch andere Arten der Gewissheit verwässert werden. Untersuchungen aus Rechts-, Sprach- und Kunstwissenschaften erwidern: Einige reklamieren Partizipation und Wissensgerechtigkeit mit Untersuchungen zur Diversität, Performativität und Körperlichkeit des Wissens unterprivilegierter Gruppen. Andere zeigen, wie der europäisch aufgeklärte Wissensbegriff gegenwärtig politisch instrumentalisiert und aufgelöst wird. Anhand der Menschenrechts- und Klimathematik sowie der Themen von KI, Kinderschutz, Gender, Asyl-, Corona- und Katastrophenpolitik wird Wissen vor Gericht thematisiert.
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Sprache und Medialität des Rechts - Language and Media of Law 7
Katja Leyhausen-Seibert hat bei Oskar Reichmann in Heidelberg promoviert und lebt als unabhängige Sprachwissenschaftlerin in Frankfurt/Main. Sie befasst sich, auf zeichentheoretischer und satzsemantischer Grundlage, mit dem Verhältnis von Sprache und Geschichte sowie der Geschichte seiner Reflexion in Wissenschaft und Öffentlichkeit. Anna Menzel, dipl. Jur., hat Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln und französisches Recht an der Sorbonne in Paris studiert. Mit einem Masterstudium in 'Globalisierung und Rechtspluralismus' an der Sorbonne hat Anna Menzel sich auf die Schnittstelle von Politischer Theorie, Rechtsvergleichung und Recht und Literatur spezialisiert. Zurzeit promoviert Anna Menzel an der Goethe Universität in Frankfurt am Main zur 'Alteritätsethischen Relevanz des Hörens und Gehört-Werdens im Recht' und arbeitet in Leipzig als Dramaturg:in für zeitgenössischen Zirkus und Tanz.
Inhaltsangabe
Harald Wohlrapp: Was ist Wissen? Ein (neuer) Vorschlag zur Bestimmung des WissensbegriffsPeter Schiffauer: Was können Rechtskundige wissen?Regina Schidel: Wissensungerechtigkeit. Eine rechtsphilosophische PerspektivierungNicole Zilberszac: Legal Objectivity. Towards a material and embodied approachKatja Leyhausen-Seibert: Zur Sozialtechnologie des KatastrophismusThomas-Michael Seibert: Wissen vor GerichtIzabela Jedrzejowska-Schiffauer: Zum Verhältnis zwischen Wissen und Weltanschauung im Verfassungsrecht. Ein Versuch über das Konzept des Kerns der MenschenrechteDavid Cuenca Pinkert: Das Wissen des GerichtsdolmetschersValentin Feneberg: »Vernünftige Verfolger«? Realitätskonstruktion mit Erfahrungssätzen in der deutschen SyrienrechtsprechungFriedemann Vogel: (Un)Gewissheit im Rechtsdiskurs. Sprachliche Indikatoren für Faktizitätsansprüche in Gerichtsentscheidungen und juristischen Fachaufsätzen aus diskursmetrischer PerspektiveThomas Coendet: The Legal Knowledge of Artificial IntelligenceMargret Mundorf: Recht vermitteln. Perspektivität in der Vermittlung juristischen Wissens in Fort- und Weiterbildung
Harald Wohlrapp: Was ist Wissen? Ein (neuer) Vorschlag zur Bestimmung des WissensbegriffsPeter Schiffauer: Was können Rechtskundige wissen?Regina Schidel: Wissensungerechtigkeit. Eine rechtsphilosophische PerspektivierungNicole Zilberszac: Legal Objectivity. Towards a material and embodied approachKatja Leyhausen-Seibert: Zur Sozialtechnologie des KatastrophismusThomas-Michael Seibert: Wissen vor GerichtIzabela Jedrzejowska-Schiffauer: Zum Verhältnis zwischen Wissen und Weltanschauung im Verfassungsrecht. Ein Versuch über das Konzept des Kerns der MenschenrechteDavid Cuenca Pinkert: Das Wissen des GerichtsdolmetschersValentin Feneberg: »Vernünftige Verfolger«? Realitätskonstruktion mit Erfahrungssätzen in der deutschen SyrienrechtsprechungFriedemann Vogel: (Un)Gewissheit im Rechtsdiskurs. Sprachliche Indikatoren für Faktizitätsansprüche in Gerichtsentscheidungen und juristischen Fachaufsätzen aus diskursmetrischer PerspektiveThomas Coendet: The Legal Knowledge of Artificial IntelligenceMargret Mundorf: Recht vermitteln. Perspektivität in der Vermittlung juristischen Wissens in Fort- und Weiterbildung
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