Das Verhältnis von Glauben und Denken kann als Angelpunkt und Motor der neuzeitlichen Geschichte begriffen werden. Walter Falks Werk zeigt in singulärer Weise, auf welchen teilweise verdrängten Fundamenten der wissenschaftliche Fortschrittsglaube beruhte und bietet eine kritische Analyse der 'Legitimität der Neuzeit', die ebenbürtig neben den großen Arbeiten von Hans Blumenberg, Michel Foucault oder Joachim Ritter bestehen kann. Walter Falk geht anhand der Metapher von der Weltmaschine, die sich seit 1770 in verschiedenen Texten und in Modifikationen findet, der Fortschrittsgeschichte und ihrer Kritiker nach. So entwirft er, vor dem Hintergrund einer neuartigen Epochendeutung ein geistesgeschichtliches Panorama, das von Comte und Schlegel und Kleist bis zu Kafka und Heidegger reicht. Das Buch zeigt vor dem Hintergrund der Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts, wie die Gestalt des personalen Gottes in den großen geistes- und naturwissenschaftlichen Innovationsschüben der Moderne zunehmend wieder in den Blick genommen wurde. Dabei erfahren die Ansätze von Foucault, Konrad Lorenz oder René Girard eine eigenwillige und profilierte, Natur- und Kulturwissenschaften innovativ miteinander verbindende Deutung. Das eigentliche Interesse des Buches ist aber nicht historischer Natur. Falk demonstriert eindrucksvoll, wie Glauben und Denken in der Gegenwart zugleich differenziert und integriert werden müssen, um auf der Höhe der Moderne wieder fruchtbar in ein Gespräch kommen zu können.
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