Die Diagnose der "Wissens- und Informationsgesellschaft" prägt seit den 1960er Jahren die wissenschaftliche Diskussion um die Beschreibung der Gesellschaft in einem internationalen Debattenkontext. Bis heute spielen die "Wissens-", die "Informations-" respektive die "Wissens- und Informationsgesellschaft" eine gewichtige Rolle in der politischen wie wissenschaftlichen Kommunikation. Indem die Biographie einer Idee in den Systemen "Wissenschaft" und "Politik" geschrieben wird, liefert die Untersuchung ebenso einen wissensgeschichtlichen Beitrag zum Verständnis davon, wie zeit- und gesellschaftsdiagnostisches Orientierungswissen entsteht, wie dieses innerwissenschaftlich wie außerwissenschaftlich kommuniziert wird und wie selbiges dadurch verwandelt und interpretiert wird. Schließlich wird durch die Untersuchung der politischen Adaption einer Zeitdiagnose aufgeschlüsselt, wie Deutungswissen genutzt wird und so politische Realitäten entstehen, die Handeln koordinieren.
"Eine interessante Dissertation hat der Autor, ein Historiker, hier vorgelegt. ... In fünf großen Kapiteln werden die Ideen der Wissensgesellschaft analysiert: Entstehung, Entwicklung, Wirkung. Sozialwissenschaftliches Orientierungswissen wird in Form einer Zeitdiagnose nachgezeichnet. ... Der Autor hat mit dieser Publikation zweifelsohne sein Ziel erreicht, eine Biografie der "Wissensgesellschaft" zu erstellen ..." (Bildungsbrief,Heft 5, 2022)