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Die Münchner Räterepublik: zu naiv für »echte« Politik?Viele der jüngst erschienenen Publikationen zur Münchener Revolution und Bayerischen Räterepublik im Jahr 1919 betonen das Weltfremde und Schwärmerische, das den Protagonisten zu eigen gewesen sei. Dabei versuchten auch die Revolutionsgegner mit genau dieser Zuschreibung, die Revolutionäre zu desavouieren. Ihre Akteure als »vergeistigte Kathedersozialisten« und »Salonrevolutionäre« darzustellen lässt die Revolution weniger seriös, weniger ernsthaft und auch weniger notwendig erscheinen.Unter dem Titel »Wissenschaft Macht Politik« zielt…mehr

Produktbeschreibung
Die Münchner Räterepublik: zu naiv für »echte« Politik?Viele der jüngst erschienenen Publikationen zur Münchener Revolution und Bayerischen Räterepublik im Jahr 1919 betonen das Weltfremde und Schwärmerische, das den Protagonisten zu eigen gewesen sei. Dabei versuchten auch die Revolutionsgegner mit genau dieser Zuschreibung, die Revolutionäre zu desavouieren. Ihre Akteure als »vergeistigte Kathedersozialisten« und »Salonrevolutionäre« darzustellen lässt die Revolution weniger seriös, weniger ernsthaft und auch weniger notwendig erscheinen.Unter dem Titel »Wissenschaft Macht Politik« zielt dieser Band bewusst in eine andere Richtung und rückt die Rolle von wissenschaftlichen Ideen in den Mittelpunkt. Auffällig ist dabei, dass es sich bei etlichen Protagonisten um Wissenschaftler handelte, die die Gelegenheit nutzten, ihre Theorien und Forschungsergebnisse in die praktische Politik zu übertragen. So etwa der Philosoph und Germanist Kurt Eisner, der die Theorien des politischen Pazifismus weiterentwickelte; oder Otto Neurath, der als Nationalökonom nicht nur eine Kriegswirtschaftslehre entwickelt hatte, sondern 1919 als Präsident des von ihm neu gegründeten Zentralwirtschaftsamtes die vollständige Sozialisierung Bayerns vorbereitete.
Autorenporträt
Annette Meyer studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Philosophie und Rechtswissenschaften in Freiburg/Br. und Köln. Die Ideenhistorikerin beschäftigt sich insbesondere mit der Aufklärungs- und Historiographiegeschichte. Seit 2008 ist sie Geschäftsführerin des Center for Advanced Studies der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Julia Schreiner studierte Geschichte und Psychologie in Berlin und München, wo sie mit einer Arbeit zu Melancholie, Hypochondrie und Suizid im 18. Jahrhundert promoviert wurde. Von 2003 bis 2014 arbeitete sie als Lektorin mit einer Spezialisierung auf digitale Publikationsformen. Seit 2014 ist sie wissenschaftliche Referentin im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften am Center for Advanced Studies der Ludwig-Maximilians-Universität München.