In den 24 Aufsätzen dieses Buches wird die Wahrheitssuche der westlichen Philosophie der Suche nach der Wahrheit in der indischen Philosophie gegenübergestellt, die im Unterschied zur abendländischen, überwiegend nach außen gerichteten Wahrheitssuche auf die innere Wahrheit gerichtet ist. Die indische Philosophie hat ebenso das Recht auf universelle Anerkennung wie die abendländische, ungeachtet dessen, daß Indien in diesem Äon stets das Land bleiben wird, wo sie entstanden und zuhause ist. Der abendländische Mensch orientiert sich vor allem am Gewinn. Was hat eine solche Haltung mit Demokratie zu tun, was mit den Menschenrechten? Das Abendland kann heute nur noch überleben, indem es andere Kulturen zerstört oder ausbeutet. Ein Dialog mit anderen Kulturen kann nicht stattfinden, weil diese entweder vernichtet oder unterdrückt sind. Zwar möchte das Abendland diesen Dialog heute führen, aber meist nur als ob, um so dem Vorwurf entgegenzutreten, daß es nicht dialogfähig ist. Aus einer Position der Macht heraus kann man jedoch nicht mit den Unterdrückten sprechen. Das Abendland ist krank durch sein Gewinnstreben, und es wird an dieser Krankheit zugrunde gehen oder einsehen, daß es nicht die einzige Kultur ist, die eine Philosophie hervorgebracht hat, so wenig wie es die einzige Wissenschaft besitzt. Wenn man einen ungerechtfertigten Anspruch von sich aus aufgibt, besteht immerhin noch die Möglichkeit zur Verständigung mit dem, dem man durch diesen Anspruch Unrecht getan hat.
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