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Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Philosophische Fakultät / Institut für Soziologie), Veranstaltung: Forscher*innen und ihre Position zum Gegenstand - (Selbst-)Positionierungen und (Selbst-)Reflexivität, Sprache: Deutsch, Abstract: Die wissenschaftliche Diskussion darüber, welches Maß an Nähe beziehungsweise Distanz der Forschenden zum Gegenstand im Forschungsprozess angemessen ist, ist keinesfalls neu. Bereits zum Ende des vorletzten Jahrhunderts bezichtigte der afroamerikanische…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Philosophische Fakultät / Institut für Soziologie), Veranstaltung: Forscher*innen und ihre Position zum Gegenstand - (Selbst-)Positionierungen und (Selbst-)Reflexivität, Sprache: Deutsch, Abstract: Die wissenschaftliche Diskussion darüber, welches Maß an Nähe beziehungsweise Distanz der Forschenden zum Gegenstand im Forschungsprozess angemessen ist, ist keinesfalls neu. Bereits zum Ende des vorletzten Jahrhunderts bezichtigte der afroamerikanische Soziologe Du Bois, amerikanischer Pionier in Sachen soziologischer Empirie, seine weißen, männlichen Berufskollegen eine Car-Window-Soziologie zu betreiben. Der vorbeischweifende, oberflächliche Blick aus dem Fenster ihres Autos genügte, um darauf basierend Soziologie auszuüben und Du Bois sah darin unter anderem die Ursache für die Reproduktion von ideologischem und institutionellem Rassismus. Weit über 100 Jahre später ist Empirie längst fragloses Kernelement der Sozialforschung, aber die Frage über die legitime Tiefe des Eindringens ins Feld wird aktuell immer noch kontrovers diskutiert und ihre Beantwortung hängt stark vom jeweiligen Forschungsgegenstand und der jeweiligen Tendenzen landesspezifischer Wissenschaftskultur ab. Wie unscharf und widersprüchlich die Konstrukte Nähe und Distanz gehandhabt und definiert werden, soll hier beginnend mit der Kritik an Nähe am bestimmten Fall und von da aus auf allgemeinerer Ebene problematisiert werden. Dabei wird angelehnt an Du Bois Einschätzung, Wissenschaft ohne Empirie reproduziere Rassismus, die Überlegung angestellt, dass auch Wissenschaft mit Empirie aus einem Mangel an (Selbst-)Reflexion der Forschenden das Potenzial birgt, Klassismus zu perpetuieren. Denn Diskriminierung ist zwar heterogen geformt, diesen heterogenen Formen sind jedoch grundlegende Mechanismen der Differenzkonstruktion gemeinsam, ¿die für die Herstellung, Begründung und Rechtfertigung von Grenzziehungen und Hierarchien folgenreich sind¿. Die Relevanz dieser Wahl speist sich daraus, dass Klassismus in der Wissenschaft zwar zunehmend thematisiert wird, im Vergleich zu Sexismus und Rassismus aber als relativ unterrepräsentiert gilt, gleichzeitig diesem jedoch der stärkste Wirkungsanteil an Bildungsdiskriminierung attestiert wird.
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