Kann sozialwissenschaftliche Forschung zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen? Unter dieser Fragestellung entwickelte eine der Stiftungen der Rockefeller Familie Anfang der 1920er-Jahre ein groß angelegtes finanzielles Unterstützungsprogramm für die amerikanischen und europäischen Sozialwissenschaften. Die Arbeit untersucht die Einbindung Deutschlands in dieses transatlantische Netzwerk wissenschaftlicher und persönlicher Beziehungen. Die Finanzierung von Forschungsprogrammen und die Entsendung von Stipendiaten führten zu einer engen, aber nicht immer einfache Zusammenarbeit deutscher und amerikanischer Verhandlungspartner. Eine Gegenüberstellung u.a. der Quellenbestände des Rockefeller Archive Center mit den umfangreichen Unterlagen des deutschen Verwalters der Programme, August Wilhelm Fehling, ermöglicht den Zugang zu einer verflochtenen Geschichte ("histoire croisée") der Austauschbeziehungen und der aus ihnen resultierenden individuellen und kollektiven Erfahrungen.
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