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Diskussionsbeitrag / Streitschrift aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Gegenwart, , Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist ein großer Irrtum der Krisen und Katastrophen vernachlässigenden Evolutionisten, Fortschritt als in sich steigernd zu immer komplexeren Formen auszulegen. Dialektische Entwicklung ist niemals eindimensional, sondern in sich selbst gegenläufig, gigantische Rückfälle einschließend. Diese Doppelheit hat vor Marx und Engels Fourier, von dem Proudhon viele entnommen hat, am prägnantesten dargelegt. Für Engels war Fourier einer der originellsten Köpfe der…mehr

Produktbeschreibung
Diskussionsbeitrag / Streitschrift aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Gegenwart, , Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist ein großer Irrtum der Krisen und Katastrophen vernachlässigenden Evolutionisten, Fortschritt als in sich steigernd zu immer komplexeren Formen auszulegen. Dialektische Entwicklung ist niemals eindimensional, sondern in sich selbst gegenläufig, gigantische Rückfälle einschließend. Diese Doppelheit hat vor Marx und Engels Fourier, von dem Proudhon viele entnommen hat, am prägnantesten dargelegt. Für Engels war Fourier einer der originellsten Köpfe der Menschheitsgeschichte, für Moses Heß haben Hegel und Fourier den Geist auf die Höhe des Absoluten erhoben. Die Geschichte wird komplexer und einfacher zugleich, so dass die Komplexität zur Einfachheit zurück- bzw. umschlägt. Lenin verwies im August 1917 auf Philister, die die Notwendigkeit eines Staatsapparates damit begründeten, dass die bürgerliche Gesellschaft bzw. das öffentliche Leben immer komplizierter werde und die Funktionen sich mehr und mehr differenzierten. Für Lenin war die Dialektik die Lehre, wie die Gegensätze identisch sein können und es sind (wie sie es werden) ¿ unter welchen Bedingungen sie identisch sind, indem sie sich ineinander verwandeln -, warum der menschliche Verstand diese Gegensätze nicht als tote, erstarrte, sondern als lebendige, bedingte, bewegliche, sich ineinander verwandelnde auffassen soll. Das Komplexe wird einfach, das Einfache komplex. Hier ist die Kreuzung erreicht, ab der Evolutionisten und Dialektiker in zwei verschiedene Richtungen fahren. Exemplarisch belegen und darstellen lässt sich das an der Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft, wie Marx und Engels sie im Manifest widergespiegelt haben: In den früheren Epochen der Geschichte finden wir fast überall eine vollständige Gliederung der Gesellschaft in verschiedene Stände, eine mannigfaltige Abstufung der gesellschaftlichen Stellungen. Im alten Rom haben wir Patrizier, Ritter, Plebejer, Sklaven; im Mittelalter Feudalherren, Vasallen, Zunftbürger, Gesellen, Leibeigene, und noch dazu in fast jeder dieser Klassen besondere Abstufungen. Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegangene moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassengegensätze nicht aufgehoben. Sie hat nur neue Klassen, neue Bedingungen der Unterdrückung, neue Gestaltungen des Kampfes an die Stelle der alten gesetzt. Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich jedoch dadurch aus, daß sie die Klassengegensätze vereinfacht hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager.
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Autorenporträt
Heinz Ahlreip, geb. am 28.2.1952 in Hildesheim. Studium in den Fächern Philosophie und Politik an der Leibniz Universität Hannover von 1975 bis 1983, Magisterabschluß mit der Arbeit "Die Dialektik der absoluten Freiheit in Hegels Phänomenologie des Geistes". Schwerpunkte der Forschung: Französische Aufklärung, Jakobinismus, französische Revolution, Politische Philosophie Kants und Hegels, Befreiungskriege gegen Napoleon,Marxismus Leninismus, Oktoberrevolution, die Kontroverse Stalin - Trotzki über den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR, die Epoche Stalins, insbesondere Stachanowbewegung und Moskauer Prozesse. Veröffentlichungen: Geistesgeschichtliche Quellen des "Neuen Denkens" - Das Gleichgewicht der Vernunft und die "Neue Dialektik", in: KOMMUNE, Forum für Politik, Ökonomie, Kultur, Nr. 7 / 1989. / Die Revolution der gebenden Hand, Peter Sloterdijk "belehrt" Marx eines Richtigeren, in: (google) : Die Rostige Laterne, Juli 2009 / Die weltgeschichtliche Bedeutung des roten Oktober, in: Die Rostige Laterne, Mai 2008 / Aufstieg und Fall der Sowjetunion, in: Die Rostige Laterne, Juni 2009 / Die russische Revolution von 1905, in: Die Rostige Laterne, Juni 2009 / "Liebling der Partei", Anmerkungen zu Bucharin und Steigerwald, in: Die Rostige Laterne, September 2009 / Über den Personenkult, in: Die Rostige Laterne, Februar 2010. August Bebel - "Ich will der Todfeind dieser bürgerllichen Gesellschaftsordnung bleiben", in: Die Rostige Laterne 2/10; Die Lenin'sche Weiterentwicklung der Marx'schen Theorie der internationalen proletarischen Revolution, in: Die Rostige Laterne 4/10; Zum 140. Geburtstag Lenins: Der Kampf ist absolut, in: Die Rostige Laterne 4/10; Die Französische Revolution, in: Die Rostige Laterne, 10/10; Die Instrumentalisierung eines "edlen Menschen", Der Fall Liu Xiaobo, in: Die Rostige Laterne 10/10; Scharnhorst, Clausewitz und die deutsche Militärtradition, In: Die Rostige Laterne 11/10; Revolution und Philosophie - Zum Studium der Philosophie, in: Die Rostige Laterne 11/10; "Die Wahrheit der Philosophie", Zur Krise der spätbürgerlichen Philosophie, in: Die Rostige Laterne 1/11; Lenin als Dialektiker, in: Die Rostige Laterne 4/11; Engels, Bebel und Lenin - Vorkämpfer der Ökologie, in: RotFuchs, 17. Jahrgang Nr. 214, November 2015, Vor 66 Jahren brach der Koreakrieg aus, in: offensiv, Nr. 4/2016