Zwischen 1992 und 2008 erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung 133 Buchbesprechungen aus der Feder von Gerd Roellecke, der 2011 verstarb. Die in diesem Band nachgedruckte Auswahl bietet ein Panorama wissenschaftlicher Erkenntnisse, philosophischer Gedanken und politischer Standpunkte im Spiegel der pointierten Urteile Roelleckes. Den zeithistorischen Hintergrund bildet die Neuorientierung Deutschlands und Europas in den Jahren zwischen Wiedervereinigung und globaler Finanzkrise. Der Mannheimer Staatsrechtslehrer prüft Bücher aus allen Fächern, die sich im weitesten Sinne mit der Verfassung des sozialen Lebens beschäftigen, von der Rechtsphilosophie bis zur Geschichtswissenschaft. Den roten Faden bildet in Anknüpfung an Niklas Luhmann ein gesellschaftstheoretisches Interesse an den Überlebensbedingungen der modernen Zivilisation. Kuriose Zeitzeugnisse sind für den Kritiker nicht weniger aufschlussreich als epochemachende Standardwerke. Durch die Kunst der witzigen Zuspitzung lädt Roellecke zum Widerspruch ein - damit die Aufklärung weitergeht.