Wilhelm Scherer (1841-86), nach Jakob Grimm bekanntester Vertreter der Germanistik des 19. Jahrhunderts, gilt als Repräsentant des Positivismus. Die Arbeit überprüft diese Vorstellung durch vermittelnde Untersuchung der wissenschaftlichen und politischen Biographie Scherers. Die Interpretation orientiert sich an der in der Rezeptionsgeschichte vernachlässigten Differenzierung in Entwicklungsphasen vor und nach der Reichsgründung. Besonderes Gewicht wird auf den Wissenschaftscharakter der Neueren deutschen Literaturgeschichte gelegt.