Wissenschaftspropädeutik gehört seit 1972 zur Zieltrias der gymnasialen Oberstufe und beinhaltet das Kennenlernen der Denk- und Arbeitsweisen wissenschaftlicher Disziplinen. Allerdings gibt es bisher kaum theoretische Ansätze, die Wissenschaftspropädeutik für das Unterrichtsfach Mathematik fachspezifisch ausbuchstabieren. In diesem Buch wird daher auf Basis von theoretischen Analysen der Begriffe Wissenschaftspropädeutik und wissenschaftspropädeutische Kompetenzen ein Modell von mathematikbezogenen wissenschaftspropädeutischen Kompetenzen entwickelt. Aufbauend auf diesem Modell wurden in empirischen Studien (1) ein Testinstrument zur Erfassung mathematikbezogener wissenschaftspropädeutischer Kompetenzen validiert, (2) Zusammenhänge zwischen diesen Kompetenzen und individuellen Merkmalen analysiert sowie (3) Vorstellungen von Mathematiklehrkräften zu Wissenschaftspropädeutik untersucht. Aus den Ergebnissen wurden praktische und theoretische Implikationen abgeleitet.