Dem Sporttreiben stehen unterschiedliche Sinndimensionen voran. Sportler verfolgen deshalb auf allen denkbaren Leistunsstufen beim und mit ihrem Trainieren individuell attraktiv erscheinende Ziele. Um die sich hieraus ergebende Einzigartigkeit trainingsbezogener Situationen einer wissenschaftlichen Reflexion zugänglich zu machen, bieten sich deshalb qualitative Forschungsverfahren an. Harald Lange greift die Diskussion um ein wissenschaftstheoretisch zu begründendes Selbstverständnis in der Trainingswissenschaft, von einem praxisbezogenen Standpunkt ausgehend, auf. Folglich avancieren die trainingsphilosophischen Reflexionen zu einer Kritik an der "traditionellen", mechanistisch-deterministisch verstandenen Trainingswissenschaft. Gemessen an der Botschaft des kleinen Prinzen (Saint Exupery), lässt sich eine thesenartige Forderung bezüglich ihrer Ausrichtung formulieren: Die Trainingstheorie muss sich, vor einem anwendungsorientierten methodologischen und erkenntnistheoretischen Hintergrund, am Wesentlichen des Lebens und des Menschen orientieren! Weil dieses Wesen "für die Augen", d.h. für objektivierbare, quantitative Verfahren, möglicherweise verschlossen bleibt, bedarf es in diesem Zusammenhang trainingsphilosophisch lancierter, über die klassisch- naturwissenschaftliche Dimension hinausgehender Denkanstöße und Theorieimplikationen.