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Im Zentrum des Bandes steht die Frage nach der Rolle des Hörens in modernen Wissenskulturen. Lange galt die Moderne als primär visuelles Zeitalter. Die Sound Studies haben in den letzten Jahren jedoch in vielfacher Hinsicht gezeigt, dass auch dem Hören zentrale Bedeutung in der Moderne zukommt. Der Schwerpunkt lag dabei jedoch zumeist auf den kulturellen Variationsformen des Hörens und zeitlich auf dem 20. und frühen 21. Jahrhundert. Demgegenüber verlängert dieser Band die historische Perspektive bis zurück in die Frühe Neuzeit und legt den Schwerpunkt auf die Frage nach dem epistemischen…mehr

Produktbeschreibung
Im Zentrum des Bandes steht die Frage nach der Rolle des Hörens in modernen Wissenskulturen. Lange galt die Moderne als primär visuelles Zeitalter. Die Sound Studies haben in den letzten Jahren jedoch in vielfacher Hinsicht gezeigt, dass auch dem Hören zentrale Bedeutung in der Moderne zukommt. Der Schwerpunkt lag dabei jedoch zumeist auf den kulturellen Variationsformen des Hörens und zeitlich auf dem 20. und frühen 21. Jahrhundert. Demgegenüber verlängert dieser Band die historische Perspektive bis zurück in die Frühe Neuzeit und legt den Schwerpunkt auf die Frage nach dem epistemischen Status des Hörens in der Moderne. Er folgt dabei einem weiten Wissensbegriff und untersucht 1) welche Arten von Wissen über das Hören sich historisch rekonstruieren lassen und 2) welche Funktionen das Hören selbst im Prozess der Wissensproduktion und -kommunikation hatte, welche Formen des auditiven Wissens sich also innerhalb der Wissenschaften, der darstellenden Künste, der Musik, der Literatur und der Politik beschreiben lassen. Dadurch trägt der Band zur Historisierung von zentralen Begriffen und Annahmen der Sound Studies bei und problematisiert die Hypothese einer Hegemonie des Visuellen in der Moderne.
Rezensionen
"Unter dem Einfluss der nordamerikanischen Sound Studies, aber zuweilen auch in deutlicher Abgrenzung von ihnen, hat sich seit geraumer Zeit im deutschsprachigen Raum eine eigenständige Wissenschaftspraxis etabliert, die sich mit der Vielfalt auditiver Erfahrungs- und Medienkulturen in sich ändernden Zeit-, Kultur- und Erkenntniskontexten auseinandersetzt. Der vorliegende Band liefert einen vorzu¨glichen Beitrag zu diesem Gebiet, indem er sich mit der Frage beschäftigt, inwieweit das Hören weder ein quasi ahistorischer Effekt der akustischen Sinnesphysiologie noch primärnur ein subjektiv-passives Eintauchen in vorgegebene Klangwelten ist. Vielmehr, so macht der Band u¨berzeugend deutlich, impliziert das Hören, trotz oder wegen der Vermischung von spontan-unbewussten und rational-reflexiven Elementen, immer schon ein aktives, wissenschaftlich rekonstruierbares Erkenntnispotential."
Rolf J. Goebel in: Monatshefte 110.4 (2018), 670-672

"Insgesamt handelt es sich jedoch um einen gelungenen Band, der sich vor allem durch die Vielfalt der Themen und die Qualität der einzelnen Beiträge auszeichnet."
Carolin Piotrowski in: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 41(2018), 473-486

"Der Band schlägt wichtige Schneisen und belegt eindrücklich die Relevanz sowie das weiterführende Potenzial des Untersuchungsfeldes."
Andreas Linsenman in: H-Soz-Kult (14.12.2018), http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2018-4-178