Open-Source-Projekte werden oft als informell, ja sogar als nicht verwaltet wahrgenommen. Dennoch scheinen sie den Wissenserwerb und -austausch ausreichend gut zu managen, um erfolgreich Software in einer so verteilten Umgebung wie dem Internet zu entwickeln. Diese Arbeit zielt darauf ab, diesen scheinbaren Widerspruch zu erforschen und damit die derzeit begrenzte Forschung auf diesem Gebiet zu ergänzen. Derzeit werden im Bereich des Wissensmanagements mehrere, teilweise gegensätzliche Lehrmeinungen vertreten. Neben dem betriebswirtschaftlichen Aspekt gibt es zwei Haupt-Denkschulen. Die Commodity-Schule betrachtet Wissen als eine universelle Wahrheit, ein Objekt, das vom Wissenden getrennt werden kann. Die Community-Schule betont Wissen als etwas, das dem menschlichen Geist innewohnt, das aber als Erfahrungen zwischen Menschen geteilt werden kann. In der vorliegenden Analyse haben wir eine Analysemethode angewandt, die sowohl die Commodity- als auch die Community-Perspektive berücksichtigt. Unsere Schlussfolgerungen sind, dass Wissensmanagement in der Tat in Open-Source-Projekten vorhanden ist, und dass es durch eine ökologieartige Interaktion von Projektpraktiken unterstützt wird.