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Das kleine Ferkel und der kleine Igel hatten immer geglaubt, es könnte ihnen gar nicht besser gehen. Doch dann klebt jemand über Nacht ein Plakat an ihr Häuschen, auf dem geschrieben steht: "Wer Gott nicht kennt, dem fehlt etwas!" Also machen sie sich auf den Weg, um Gott zu suchen.Wo bitte geht s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel klärt Kinder auf humorvolle Weise über die drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam auf. Die Frage, ob einem religionsfreien Kind "etwas fehlt", wird dabei aus der Perspektive des weltlichen Humanismus beantwortet: "Und die Moral von der Geschicht: Wer…mehr

Produktbeschreibung
Das kleine Ferkel und der kleine Igel hatten immer geglaubt, es könnte ihnen gar nicht besser gehen. Doch dann klebt jemand über Nacht ein Plakat an ihr Häuschen, auf dem geschrieben steht: "Wer Gott nicht kennt, dem fehlt etwas!" Also machen sie sich auf den Weg, um Gott zu suchen.Wo bitte geht s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel klärt Kinder auf humorvolle Weise über die drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam auf. Die Frage, ob einem religionsfreien Kind "etwas fehlt", wird dabei aus der Perspektive des weltlichen Humanismus beantwortet: "Und die Moral von der Geschicht: Wer Gott nicht kennt, der braucht ihn nicht.!"Eine FAQ-Seite hat der Autor unter http://www.schmidt-salomon.de/ferkelfaq.htm zusammengestellt.
Autorenporträt
Dr. phil. Michael Schmidt-Salomon, geb. 1967, ist freischaffender Philosoph und Schriftsteller sowie Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.02.2008

Erst Sündenabschaffung, dann Paradieseswonnen
Vom ungläubigen Ferkel: Ein atheistisches Kinderbuch verunglimpft drei Weltreligionen

Soll dieses Kinderbuch als jugendgefährdend indiziert werden? Das Bundesfamilienministerium hat gegen die illustrierte Schrift "Wo bitte gehts zu Gott? fragte das kleine Ferkel. Ein Buch für alle, die sich nichts vormachen lassen" (Autor: Michael Schmidt-Salomon, Illustrator: Helge Nyncke) diesen Schritt beantragt. Die Verhandlung wird im März stattfinden. Aber eine öffentliche Diskussion ist schon jetzt entbrannt. Sie zeigt einen merkwürdigen Verlauf und ist deshalb ein besserer Gegenstand der Analyse als das Buch selbst, dem man mit einer Debatte zu viel Ehre antäte.

Das Ministerium glaubt, das Buch gebe die drei monotheistischen Religionen der Lächerlichkeit preis, vor allem aber werde das Judentum "als besonders angsteinflößend und grausam dargestellt". Der Eindruck entstehe, "dass die jüdische Glaubensgemeinschaft andere Religionsgemeinschaften vernichten will". Dass das Buch hauptsächlich das Judentum treffen wolle, ist ein Irrtum des Ministeriums, aber ein für Deutschland charakteristischer. Er kann nur deshalb aufkommen, weil sich die Gesellschaft mit den lüstern aufgeputzten Mönchen und Nonnen, die bei jedem Christopher Street Day für kreischendes Amüsement sorgen, längst abgefunden hat. Und auch deshalb wohl hat das Ministerium die judenfeindliche Tendenz herausgestellt, weil im Falle selbst von krass herabwürdigenden Mohammed-Karikaturen die öffentliche Meinung Europas sich auf "Toleranz" geeinigt hat. So bleibt für einen Indizierungsantrag kaum eine andere Begründung als die erwähnte.

Tatsächlich aber stehen der halbverrückte Rabbi, der feiste Pfaffe und der fanatische Imam, dargestellt im Kreise des nahöstlichen muslimischen Mobs, denen das Ferkel und sein Freund Igel der Reihe nach begegnen, einander in nichts nach. Alle vertreten die gleiche Idee, die eines grausam strafenden Gottes. Der Rabbi ergeht sich in seiner sadistischen Ausmalung der Sintflut, der Bischof feiert in ebenso blutrünstigem Geist den Kreuzestod Christi. Und der Mufti will sie noch übertrumpfen, wenn er verkündet: "Unsere Hölle ist heißer." Nein, dieses Buch ist nicht spezifisch oder ausschließlich antisemitisch - es ist: niedrig. Man muss Stephan Kramer, dem Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, danken, dass er hier die Dinge zurechtgerückt und in ein rechtes Verhältnis gesetzt hat.

Das Ferkel-Buch ist ja, wenn man einmal von seiner verletzenden Tendenz absieht, vor allem eines: banal. Banal nämlich wie alle Religionskritik, die dann doch nur darauf hinausläuft, Licht, Luft und Sonne in aller Gemütsruhe zu genießen. Nicht zu vergessen die Satellitenschüssel, die auf dem Dach des idyllischen, weltabgeschiedenen Häuschens von Ferkel und Igel plaziert ist. Und nicht zu vergessen die Schlussseite mit den fröhlichen, geradezu paradiesischen Nackten - nur die drei geistlichen Männer verdecken voll Scham ihr Geschlecht.

Der Autor ist ein rühriger Mann. Er ist Sprecher der "Giordano Bruno Stiftung", die hierzulande das Programm des neuen internationalen Atheismus vertritt, dem sie den wohlklingenderen Namen "evolutionärer Humanismus" verliehen hat. Der Tom Cruise dieser Sekte ist der bedeutende Hirnforscher Wolf Singer - leider.

LORENZ JÄGER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.01.2008

Der hässliche Rabbi
Ist ein atheistisches Kinderbuch jugendgefährend?
Es gibt viele schlechte Kinderbücher; am schlechtesten aber sind die indoktrinierenden. In ihrem Bemühen, den Kindern nur ja die richtige Botschaft einzuhämmern, verzichten die Autoren auf alle Originalität, auf jedes erzählerische Detail, das einfach nur da sein darf, absichtslos, interessant und schön. Die Illustratoren malen dazu keine eigenständigen Bilder, sondern pinseln farbige Thesen. Die Lektüre solcher Bücher ist trostloser als ein Spaziergang über zubetonierte nordkoreanische Freiflächen, alles plan und platt, nirgends auch nur das kleinste Pflänzchen, das zweckfrei vor sich hinsprießen dürfte. Insofern ist ein soeben bekannt gewordenes Indizierungsverfahren des Bundesfamilienministeriums schon aus ästhetischen Gründen zu begrüßen.
Das Ministerium prüft, ob das Kinderbuch „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel” in die Liste der jugendgefährdenden Schriften aufgenommen werden soll, weil darin „die drei Weltreligionen Christentum, Islam und das Judentum lächerlich gemacht werden”. In dem Buch des Autors Michael Schmidt-Salomon und des Zeichners Helge Nyncke, das 2007 im Alibri-Verlag erschien, entdecken ein Ferkel und ein Igel, dass „jemand über Nacht ein Plakat an ihrem Haus angebracht hatte”. Darauf steht der Satz: „Wer Gott nicht kennt, dem fehlt etwas.” Daraufhin machen sich die beiden auf, einen Rabbi, einen Priester und einen Mufti nach Gott zu befragen. Das Ministerium schreibt, „insbesondere der jüdische Glaube” werde „durch die bildliche Darstellung und die Charakterisierung der Person des Rabbi verächtlich gemacht”. An dem Satz erstaunt nur das einschränkende Wort „insbesondere”.
Der Rabbi erinnert an Karikaturen aus den dreißiger Jahren: Schläfchenlocken, ein fanatisches Leuchten in den Augen, ein blitzendes Raubtiergebiss und Hände wie Pranken. Er erzählt den beiden rachlüstern vom einen, grausamen Gott, der sich Noah gegenüber dazu entschloss, alles Leben auf der Erde zu vernichten, bekommt einen Wutanfall und verjagt die beiden. Das ist in seiner primitiven Überzeichnung schon beeindruckend für ein deutsches Kinderbuch.
Der Mufti aber kommt kaum besser weg. Während er die beiden arglosen Tiere zunächst als ruhiger Mann begrüßt und sie in seine Moschee einlädt, verwandelt er sich im Betraum zu einem wütenden Sektierer. Die Betenden um ihn herum, die zunächst als graue Masse gezeichnet sind, werden auf dem nächsten Bild, auf dem der Imam den beiden Tieren mit gefletschten Zähnen, wutgezacktem Bart und geballter Faust ewige Verdammnis ankündigt, zum islamistischen Fanatikermob. Die Sequenz ist genauso infam wie die Bilder des Hassrabbis, insinuiert sie doch, dass alle Besucher von Moscheen Extremisten sind und jeder Imam, der sich vernünftig gibt, in Wahrheit doch ein Hassprediger ist. Der Bischof, ein aufgedunsener bleicher Sack, bei dessen Anblick man an Kinderpornos aus dem Kloster von Sankt Pölten denkt, ist da fast zu vernachlässigen.
Auf Nachfrage von Lesern, ob es nicht auch aufgeklärte Juden, Christen und Muslime gebe, erklärte Schmidt-Salomon, der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung ist, humanistisch denkende Gläubige hätten nichts mit „echter, authentischer Religion zu tun”. Alle aufgeklärte Religiosität, alle hermeneutisch-kritische Textexegese sei nur „freundlich nebulöses, pseudo-christliches Spiel mit theologischen Leerformeln”. So ähnelt er dem religionskritischen Neoprimitivismus eines Richard Dawkins, der alle Religionen als ideologiegeschichtliche Hasskonstrukte karikiert. Dawkins findet das Kinderbuch laut Schmidt-Salomon übrigens toll.
Keine Frage, stählern primitiver Fundamentalismus feiert heute weltweit größere Erfolge als Glaubensformen, die auf den Grundton von Demut, Besonnenheit und Respekt vor anderen gestimmt sind. Aber muss man auf Fundamentalismus fundamentalistisch reagieren? Die merkwürdige Pointe an dem Buch ist nämlich, dass es in seinem unterkomplexen Schwarz-Weiß selbst am ehesten an Schriften erinnert, die einem Menschen in den Fußgängerzonen aus Jutebeuteln zu reichen pflegen. Die Schlussseite, auf der das Ferkel und der Igel auf einer herrlich grünen Wiese ganz ohne Gott sitzen, über ihnen steht eine Sonne mit linealgeraden Strahlen, um sie herum fliegen Tauben, könnte eine evangelikale Paradieserzählung oder eine Wachtturmausgabe illustrieren. ALEX RÜHLE
So ist der abrahamitische Gott: Er will die Menschheit vernichten. Foto: Verlag
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