Steve ist ein Junge, der im beschaulichen Örtchen Deer Valley eigentlich ein typisch amerikanisches Kleinstadtleben führen könnte. Doch Steve ist Außenseiter, weil er eine dem Tourette-Syndrom ähnliche neurologische Störung hat. So stottert er häufig oder wiederholt immer einzelne Worte im Satz mit
sich reimenden Partnerwörtern und auch sein Denken bewegt sich nicht in den gewohnten Bahnen.…mehrSteve ist ein Junge, der im beschaulichen Örtchen Deer Valley eigentlich ein typisch amerikanisches Kleinstadtleben führen könnte. Doch Steve ist Außenseiter, weil er eine dem Tourette-Syndrom ähnliche neurologische Störung hat. So stottert er häufig oder wiederholt immer einzelne Worte im Satz mit sich reimenden Partnerwörtern und auch sein Denken bewegt sich nicht in den gewohnten Bahnen. Dadurch begegnet man ihm häufig mit Ablehnung und er wird von seinen Mitschülern gemieden. Und seit der Vater die Familie von einem auf den anderen Tag verlassen hat, ist auch die Beziehung zu seiner Mutter, die hart damit zu kämpfen hat, den Lebensunterhalt zu verdienen, eher angespannt. Nur in seinem Cousin Jude, der nach dem Unfalltod seines Vaters immer rebellischer wird und die ganze Welt zu hassen scheint, findet Steve einen Wegbegleiter und Freund. Zusammen bauen die beiden Baumhäuser, unternehmen Streifzüge durch den Wald und untersuchen ein mysteriöses altes Haus. Als Jude eines Tages spurlos verschwindet, bricht für Steve eine Welt zusammen. Und weil die Polizei und die Dorfbewohner seiner Meinung nach nicht gründlich genug nach dem verschwunden Freund fahnden, begibt sich Steve selbst auf die Suche und stößt auf mysteriöse Hinweise …
Zu Beginn scheint dieser Roman der US-amerikanischen Bestseller-Autorin Ania Ahlborn durch den „Vermisster Junge“-Plot eine eher traditionelle Richtung einzuschlagen, wobei jedoch der Einblick in die besondere Gedankenwelt des psychisch beeinträchtigten Protagonisten und seine Hilflosigkeit gegenüber den Geschehnissen eine besondere, teils sehr beklemmende Faszination ausübt. Aber gerade durch den zusätzlichen Handlungsstrang im zweiten Teil und die darauf folgenden Zusammenführung der beiden Geschichten hebt sich das Buch vom Horror-Allerlei ab und entwickelt eine ganz eigene, packende, finstere und bedrohliche Dynamik. Nur dass der Leser bereits auf dem Cover die komplette Richtung der Geschichte des ersten Teils, der ungefähr ein Drittel des gesamten Buches ausmacht, verraten bekommt, ist dann doch etwas zu viel des Guten …