Das älteste Haus Charlottenburgs entstand 1712 noch in der Einöde zwischen Berlin und Spandau, wo Friedrich I. eine Idealstadt anlegen ließ. Gerettet wurde es vor dreißig Jahren an Heiligabend, als beherzte Anwohner sich dem illegalen Abriss durch Immobilienspekulanten widersetzten. Zwischen diesen Polen schildert Dorothea Zöbl fast 300 Jahre Charlottenburger Stadtgeschichte rund um das Schicksal des Hauses Schustehrusstraße 13. Charlottenburg war zu Beginn politisch völlig von seinem Stadtgründer, Preußenkönig Friedrich I. abhängig. Der hatte sich gleich zum Ersten Bürgermeister deklariert. Das Buch führt Entwicklungen und Konflikte vor Augen, die beim Zusammenwachsen der Bürgerschaft vor allem nach Abzug des Hofstaates entstanden. Ein erster Teil beleuchtet Gründung und Ausbau Charlottenburgs (1700-1720). Mit der Geschichte des Hauses Schustehrusstraße 13 und seiner Umgebung wird sodann die langfristige Entwicklung (1712-1985) der Altstadt verfolgt, in der es zuweilen turbulentzuging. Wir sehen, wie Ackerbürger 1848 die Demokraten aus der Stadt prügelten und was die Entwicklung zur reichsten Stadt Preußens und der Zweite Weltkrieg mit dem Haus gemacht haben. Bisher nicht ausgewertete Dokumente und alte Stadtpläne liefern neues Anschauungsmaterial.