Ali liegt auf einem verlassenen Berggipfel auf dem Rücken und weiß, dass etwas nicht stimmt. Grelles Licht dringt durch seine Lider, und in seinem Körper pocht ein dumpfer Schmerz. Während er sich in die Geborgenheit eines nahen Baumes zu retten versucht, sieht er die verirrte Granate wieder vor sich, die seinen Militärposten getroffen hat. Doch jede Empfindung bringt eine weitere Erinnerung zurück: an das Spiel des Lichts in den Blättern seines Baumhauses, an das melodiöse Pfeifen der Bäume im Tal, an die Kraft der mütterlichen Hände und an den lockenden Wind, der ihm vom Fliegen erzählt.
In wortmächtigen Szenen setzt Samar Yazbek der Sprachlosigkeit des Krieges die Kraft der Poesie entgegen und erschafft einen literarischen Rausch aus Güte, Grausamkeit und Sehnsucht.
In wortmächtigen Szenen setzt Samar Yazbek der Sprachlosigkeit des Krieges die Kraft der Poesie entgegen und erschafft einen literarischen Rausch aus Güte, Grausamkeit und Sehnsucht.
»Subtil hüllt die engagierte syrische Journalistin, Essayistin und Autorin Samar Yazbek den Konflikt in eine poetische und universelle Geschichte.« Kerenn Elkaim Livres Hebdo
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Dina Netz lobt das Beiläufige an Samar Yazbeks Roman über ihre zerstörte Heimat Syrien. Wie die Autorin erstmals in Romanform vom Krieg in ihrem Land erzählt, mit einem jungen Soldaten, der nach einem Bombenangriff unter einem Baum erwacht und sich an sein Leben vor dem Krieg erinnert, als Hauptfigur, poetisch und en passant auch vom Dorfleben und der Natur erzählend, gefällt Netz gut. Auch wenn der Blick eher pessimistisch ist, das Buch bietet eine "Gegenwelt der Poesie und Schönheit", findet Netz.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH