Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Das Buch hätte so interessant sein können, bedauert Ilija Trojanow. Immerhin hat sich der Autor, der Journalist Tarquin Hall, mit den Schattenseiten der in westlichen Gefilden so romantisierten und verniedlichten Dickhäuter auseinandergesetzt und Menschen, die wild gewordene und wirklich gefährliche Elefanten jagen, begleitet. Doch die Safari der anderen Art verspricht mehr, als man im Buch nachlesen kann, beklagt sich Trojanow. Kaum zu glauben, dass Hall bereits seit drei Jahren für die Nachrichtenagentur AP in Indien als Korrespondent arbeitet. Denn sein Buch strotze vor Unkenntnis über Ethnologie, Glauben und Lebensverhältnisse der Inder, ärgert sich Trojanow und führt zahlreiche Beispiele für die Unkenntnis und Ignoranz des Autors an. Und auch sprachlich, "ein Lexikon der abgegriffenen Metaphern", stößt die Reportage auf Kritik. Trojanow weiß gar nicht, über wen sie sich mehr aufregen soll, über den Autor oder über den Übersetzer. Schade, meint der Rezensent, denn "so verdirbt der behäbige Stil, die schlampige Übertragung und die nachlässige Redaktion anhaltend die Freude an einer prinzipiell lesenswerten Geschichte".
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