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Napoleon ruht im Invalidendom, Friedrich d. Gr. auf der Schloßterrasse von Sanssouci, Goethe und Schiller in der Fürstengruft zu Weimar - wo aber wurden Caesar und Hannibal, Platon und Perikles, Echnaton und Nebukadnezar bestattet? Diese Fragen will das vorliegende Werk beantworten und damit eine Lücke in der historischen Forschung schließen. Dabei entspricht der wissenschaftliche Apparat den Ansprüchen der Fachwelt; durch seinen klaren und leichtverständlichen Stil wendet sich das Buch aber gleichzeitig an das allgemein geschichtlich interessierte Publikum. Es folgt zugleich einer zunehmenden…mehr

Produktbeschreibung
Napoleon ruht im Invalidendom, Friedrich d. Gr. auf der Schloßterrasse von Sanssouci, Goethe und Schiller in der Fürstengruft zu Weimar - wo aber wurden Caesar und Hannibal, Platon und Perikles, Echnaton und Nebukadnezar bestattet? Diese Fragen will das vorliegende Werk beantworten und damit eine Lücke in der historischen Forschung schließen. Dabei entspricht der wissenschaftliche Apparat den Ansprüchen der Fachwelt; durch seinen klaren und leichtverständlichen Stil wendet sich das Buch aber gleichzeitig an das allgemein geschichtlich interessierte Publikum. Es folgt zugleich einer zunehmenden Hinwendung der geisteswissenschaftlichen Disziplinen zu dem uralten Phänomen der Sepulkralkultur.
Denn von Anbeginn der Menschheit bewahren Totenritual und Grabkult die Erinnerung an die Verstorbenen; aus religiösen Motiven, aber auch aus historischem Interesse wurden die Gräber bedeutender geschichtlicher Gestalten bereits in der Antike aufgesucht. In dieser Tradition sieht sich das vorliegende Buch, in dem die archäologischen Spuren und literarischen Zeugnisse von nahezu 600 Grabstätten historischer Persönlichkeiten aus dem Alten Orient und dem Klassischen Altertum zusammengetragen sind - von Abraham bis Thutmosis, von Alexander bis Zarathustra.
Autorenporträt
Elbern, Stephan
Dr. Stephan Elbern, geb. 1957, studierte an der Freien Universität Berlin Geschichte, Kunstgeschichte und Latein (Promotion mit einer Dissertation zur spätrömischen Kaisergeschichte). Er veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Publikationen zu Geschichte und Kultur des Klassischen Altertums. Auf zahlreichen Reisen besuchte er nahezu alle bedeutenden Stätten der antiken Welt.

Vogt, Katrin
geb. 1983, studiert an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Kunstgeschichte, Romanistik und Volkskunde/Kulturgeschichte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.04.2012

Die Asche meiner Heldin

Man muss tote Prominente nicht verehren, um deren Gräber als Zeugnis der jeweiligen künstlerischen Epoche zu verstehen und sie als ein lohnendes Reiseziel zu begreifen. Dass der Band "Wo liegt eigentlich . . . begraben" von Stephan Elbern und Katrin Vogt trotzdem kein Ratgeber zum Auffinden historisch bedeutsamer Figuren ist, liegt schon daran, dass in vielen Fällen die Grabstätte nicht bekannt oder erhalten ist; gerade die Gräber politisch wichiger Gestalten waren beliebte Ziele für Raub und Schändung, die Leichname begehrt als Beute ebenso bei Feinden wie bei Verehrern. Aber es ist der Mühe wert, sich mit herausragenden Monumenten wie dem Mausoleum des Theoderich in Ravenna oder dem Epitaph für Clemens II. in Bamberg bekannt zu machen und die künstlerischen wie architektonischen Einflüsse nachzulesen. In der Gesamtheit machen die Beispiele eindrucksvoll bewusst, wie stark das Totengedenken Künstler wie Baumeister zu je eigener Ästhetik inspiriert hat. Es brachte Kleinodien und Monumentalarchitektur, Schlichtheit wie bei Otto dem Großen in Magdeburg oder Prunk wie bei Augustinus II. in Padua hervor. Die Umstände der Beerdigung spiegeln nebenbei auch die Machtverhältnisse der Zeit. Jeanne d'Arc war auf der falschen Seite der Front zu Tode gekommen, und ihre Asche landete im Wasser. Saladin blieb im Kampf um Jerusalem unbesiegt und verdiente sich ein kleines Totenschloss in Damaskus. Da das Grab von Johannes Gutenberg zusammen mit der 1742 abgerissenen Franziskanerkirche in Mainz verschwunden ist, erspart die hier gedruckte Aufklärung die aussichtslose Suche auf den Friedhöfen der Stadt. Die Sammlung großer Namen von Seneca bis Theodora, von Boccaccio bis Anselm von Canterbury liest sich wie eine gedruckte Walhalla, der Streifzug durch Grüfte, Kirchhöfe und Klöster wird genossen wie ein historisches Mosaik aus Byzanz, Rom, Kastilien, Griechenland, Wessex, dem Moskauer oder dem Perserreich.

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"Wo liegt eigentlich . . . begraben" von Stephan Elbern und Katrin Vogt. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2011. 222 Seiten. Broschiert, 14,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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