Barbizon, Giverny, Pont-Aven, Saint-Tropez - seit dem Tag, an dem eine Handvoll Maler ihre Staffelei unter freiem Himmel aufstellten, sind bezaubernde Landschaften in die Malereigeschichte eingegangen. Vierzehn der charmantesten französischen Malerdörfer zeigt uns Gilles Plazy: Von der Ile de France in die Pyrenäen, von der Bretagne an die Cote d'Azur führt seine Reise in das große Abenteuer der Kunst. Die sinnlichen Fotografien von Jean-Marie del Moral machen Lust, sofort die Koffer zu packen und die inspirierende Atmosphäre der Malerdörfer selbst zu erleben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.04.2001Bildbände
"Wo Maler leben. Frankreichs Künstler suchen das Licht" von Gilles Plazy (Text) und Jean-Marie del Moral (Fotografien). Knesebeck Verlag, München 2000. 192 Seiten, 175 Fotos. Gebunden, 98 Mark. ISBN 3-89660-059-1
Das Prinzip dieser großen, teuren Bild- und Textbände, die in heutigen Fotos voller Atmosphäre die Landschaften, die Stätten und, wie so oft behauptet, auch "die Spuren" von berühmten Malern zeigen, läßt sich am offensichtlichsten in Aix-en-Provence studieren, wo im Atelier Cézannes die Apfelschale vor dem bewußten Stilleben steht - als nachgestelltes Vorbild. Warum ausgerechnet Aix mit Cézanne in diesem Band nicht aufzufinden ist, bleibt ein Geheimnis, denn des Malers Wege zum Motiv sind sogar als touristische Route markiert, und die Sainte-Victoire ist auch ein Fotomotiv par excellence. Der Einleitungstext spricht von "Malerdörfern", was Aix nicht ist, doch wären wirklich die Dörfer gemeint, dann müßte St. Tropez und mit ihm Paul Signac auch ausgesondert bleiben. Kriterien sind nicht so scharf zu ziehen wie Kapitelgrenzen; unter die "französischen Künstler" des Untertitels wird auch van Gogh gezählt, der in Auvers zu Gast war und mit seinem Tod (angeblich "der Malerei" als "Opfer dargebracht") das sehenswerte Örtchen "in die Geschichte" eingehen ließ. Man nehme dies und anderes nicht zu genau, Kunstkritiker drehen auch hierzulande auf mancher Glatze Locken, und ob das Buch nicht nur schön ist (was es ganz zweifellos ist), sondern auch in einem solchen Sinne gut, wird jeder so entscheiden, wie er es gebrauchen kann. Von der Ile-de-France in die Bretagne, von dort in die Pyrénées-Orientales und weiter an die Côte d'Azur: Auf diesem Weg erweisen die Autoren vielen großen Malern ihre Reverenz und erzählen auf ihre Weise die erstaunliche Kunstgeschichte eines Jahrhunderts in Stationen - von Daubigny und Courbet über Gauguin und Braque bis Picasso und Matisse. (mbe)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Wo Maler leben. Frankreichs Künstler suchen das Licht" von Gilles Plazy (Text) und Jean-Marie del Moral (Fotografien). Knesebeck Verlag, München 2000. 192 Seiten, 175 Fotos. Gebunden, 98 Mark. ISBN 3-89660-059-1
Das Prinzip dieser großen, teuren Bild- und Textbände, die in heutigen Fotos voller Atmosphäre die Landschaften, die Stätten und, wie so oft behauptet, auch "die Spuren" von berühmten Malern zeigen, läßt sich am offensichtlichsten in Aix-en-Provence studieren, wo im Atelier Cézannes die Apfelschale vor dem bewußten Stilleben steht - als nachgestelltes Vorbild. Warum ausgerechnet Aix mit Cézanne in diesem Band nicht aufzufinden ist, bleibt ein Geheimnis, denn des Malers Wege zum Motiv sind sogar als touristische Route markiert, und die Sainte-Victoire ist auch ein Fotomotiv par excellence. Der Einleitungstext spricht von "Malerdörfern", was Aix nicht ist, doch wären wirklich die Dörfer gemeint, dann müßte St. Tropez und mit ihm Paul Signac auch ausgesondert bleiben. Kriterien sind nicht so scharf zu ziehen wie Kapitelgrenzen; unter die "französischen Künstler" des Untertitels wird auch van Gogh gezählt, der in Auvers zu Gast war und mit seinem Tod (angeblich "der Malerei" als "Opfer dargebracht") das sehenswerte Örtchen "in die Geschichte" eingehen ließ. Man nehme dies und anderes nicht zu genau, Kunstkritiker drehen auch hierzulande auf mancher Glatze Locken, und ob das Buch nicht nur schön ist (was es ganz zweifellos ist), sondern auch in einem solchen Sinne gut, wird jeder so entscheiden, wie er es gebrauchen kann. Von der Ile-de-France in die Bretagne, von dort in die Pyrénées-Orientales und weiter an die Côte d'Azur: Auf diesem Weg erweisen die Autoren vielen großen Malern ihre Reverenz und erzählen auf ihre Weise die erstaunliche Kunstgeschichte eines Jahrhunderts in Stationen - von Daubigny und Courbet über Gauguin und Braque bis Picasso und Matisse. (mbe)
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Man nehme "dies und anderes" nicht so genau, meint Rezensent "mbe", nachdem er auf ein paar Unschärfen des zum Stamm der "großen, teuren Bild- und Textbände" gehörenden Buches hingewiesen hat. Zum Beispiel, dass Aix-en-Provence mit Cézanne hier nicht aufzufinden sei. Ob das Buch "nicht bloß schön", sondern auch gut sei, unkt "mbe", möge jeder so entscheiden, "wie er es gebrauchen kann". Der Rezensent hat das Buch offensichtlich schön, aber nicht wirklich gut gefunden. Auf "seine Weise" erzähle aber es die "erstaunliche Kunstgeschichte eines Jahrhunderts in Stationen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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