Dies ist die Geschichte eines Berliner Arbeiterkindes, das 1959 von der Hauptschule ohne Abschluss verwiesen wird, um 15 Jahre später die Freiburger Albert-Ludwigs-Universität nach bestandenen Prüfungen in Germanistik und Romanistik zu verlassen. In seinem ganzen Leben hatte er nur einen wirklichen Freund gehabt, einen großartigen Lehrer. Das war der Pfarrer seiner Gemeinde in Neukölln, der ihm den Vater ersetzte, der im Krieg gefallen war. Als er an einem Kreuzberger Gymnasium seine Laufbahn als Studienrat beginnt, fliegen ihm die Herzen der überwiegend türkischen Schüler zu. Schnell bekommt seine Karriere einen Riss. Als ehemaliger Neuköllner Straßenjunge hat er nicht gelernt, sich anzupassen und sich vor den Autoritäten zu verbeugen. Kurios ist das vorzeitige Ende seiner Karriere als Lehrer. Er ermahnt eine junge Schülerin, Tochter reicher und einflussreicher Eltern, nicht herablassend auf ärmere Schülerinnen herabzusehen. Am Tag darauf ist seine Laufbahn als Gymnasiallehrer beendet.