Mehr als ein Jahrzehnt erkundete Mary Hunter Austin das Gebiet, das sie, nach seinem indianischen Namen, »Land of Little Rain« nannte und dem sie schließlich ihr erstes Buch widmete - geschrieben hat sie es in einem Monat, wie sie sagte. 1903 erstmals erschienen, hat es bis heute nichts von seiner Faszination und Leuchtkraft verloren. Reiseerzählung, Landschaftsbeschreibung, Memoir, ethnografischer Bericht - das Buch hat zahlreiche Facetten, ist aber vor allem ein literarisches Dokument der Liebe zu einem Land im Südwesten der USA, das heute die Mojave-Wüste und den Death-Valley-Nationalpark umfasst. Austins Blick ist geprägt von einem tiefen Verständnis für die Flora und Fauna dieses Gebiets und der Wertschätzung für die Menschen, denen sie dort begegnete: Schoschonen und Paiute, Einwanderer aus Mexiko oder China, Schäfer, Minenarbeiter und Goldsucher. Er verrät nicht nur eine gewinnende Empathie und eine einzigartige poetische Sensibilität, sondern auch den Eigensinn und die Unbeirrbarkeit einer Autorin, die mit einem Werk von mehr als 30 Büchern und zahllosen Artikeln zu den frühen Umweltaktivistinnen und Frauenrechtlerinnen Amerikas zählt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Vierzehn "vor Beobachtungslust funkelnde Essays" der amerikanischen Autorin Mary Hunter Austin findet Rezensentin Jutta Person hier vor und freut sich, dass diese nun sogar in zwei unterschiedliche Übersetzungen, einmal von Dieter Fuchs, einmal von Alexander Pechmann, erschienen sind. 1903 erschien diese Sammlung der "Klassikerin des Nature Writing" erstmals, in der Hunter Austin die kalifornische Landschaft zwischen "Mojave-Wüste" und "Sierra Nevada" porträtiert. Die Kritikerin wird von der guten Laune der Texte angesteckt, wenn die Autorin die karge Landschaft lebendig werden lässt: Da werden Kiefern zu "hochgewachsenen Priestern" und ein Rotmilan zum "edelmütigen Abenteurer". Die unterschiedlichsten Charaktere findet Hunter Austin in der Pflanzen- und Tierwelt vor, so Person, dabei nimmt sie ihre Umwelt als organisches Geflecht aus Belebtem und Unbelebtem wahr. Die Rezensentin bewundert außerdem die ausdrucksstarke Sprache, mit der die Autorin sowohl "wie ein Kojote heulen" als auch Adjektive zu "mächtigen Gebirgswolken" auftürmen kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Selten habe ich jemanden mit einer solchen geistigen und seelischen Kraft und Disziplin getroffen und gekannt. Sie ist ein Mensch der Zukunft - in hundert Jahren wird sie uns als bedeutende Autorin im komplexen Geflecht der amerikanischen Kultur erscheinen.« Ansel Adams