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Von Vater und Sohn, Liebe und Schuld
Sie hatten immer nur sich: Siggi und sein Vater Josef, der in einer Gießerei schuftet und als Witwer seinen Sohn durchbringt, ihn zum Abitur treibt, ein "Studierter" soll er werden. Aber Siggi verweigert sich, bricht immer wieder aus und lässt schließlich den alten Josef auf einer Bankbürgschaft sitzen, die den Vater das Haus und den Ruhestand kostet. Demütig begleicht Josef die Schuld des Sohnes, was im Dorf auf Unverständnis stößt. Denn keiner weiß, dass Josef nur versucht, sein Gewissen reinzuwaschen. Seit Siggis Geburt belastet ein schwelendes…mehr

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Produktbeschreibung
Von Vater und Sohn, Liebe und Schuld

Sie hatten immer nur sich: Siggi und sein Vater Josef, der in einer Gießerei schuftet und als Witwer seinen Sohn durchbringt, ihn zum Abitur treibt, ein "Studierter" soll er werden. Aber Siggi verweigert sich, bricht immer wieder aus und lässt schließlich den alten Josef auf einer Bankbürgschaft sitzen, die den Vater das Haus und den Ruhestand kostet. Demütig begleicht Josef die Schuld des Sohnes, was im Dorf auf Unverständnis stößt. Denn keiner weiß, dass Josef nur versucht, sein Gewissen reinzuwaschen. Seit Siggis Geburt belastet ein schwelendes Familiengeheimnis die Beziehung zwischen Vater und Sohn: Josefs Rolle beim Tod seiner Frau.

Wo wir uns finden erzählt vom Wandel der Zeiten, vom Konflikt zwischen Generationen und Geschlechtern, von der zerstörerischen Kraft der Liebe und einer Schuld, die nicht verjährt. Eine Tragödie von klassischem Format.
Autorenporträt
Patrick Findeis, 1975 geboren, lebt in Berlin. Nach Handwerkslehre und Abitur auf dem zweiten Bildungsweg studierte er Komparatistik, Psychologie und Kommunikationsforschung. Findeis ist Absolvent des Deutschen Literaturinstituts Leipzig.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.12.2012

Zur Abendzeit

"Kein schöner Land" hat Patrick Findeis vor drei Jahren seinen ersten Roman genannt und damit auf ein idyllisches Abendlied des neunzehnten Jahrhunderts angespielt, eine Zeile, die einem oft begegnet: Sie betitelt heimatliche Musiksendungen, Satiren und Bücher, die es ironisch meinen mit dem schönen Land "in dieser Zeit". Auch Findeis debütierte mit einer Antiidylle. Sein zweiter Roman "Wo wir uns finden" führt das Lied fort. Wieder meint der Titel nicht, was er sagt, sondern steht für eine Geschichte, in der die Menschen sich verfehlen. Der Ich-Erzähler Siggi ist seit seiner Geburt und dem gleichzeitigen Tod der Mutter schicksalhaft an einen Vater gefesselt, der alles für ihn tut. Der Sohn bricht aus, indem er dem alten Vater eine ruinöse Bankbürgschaft hinterlässt und nach Amerika geht. Stoisch zahlt der Vater die Schulden des Sohnes, auch wenn er darüber sein Haus, seine Gesundheit und sein Gleichgewicht verliert. Der schwache Alte ist die starke Figur des Romans. Eigenartigerweise werden seine Gedanken bis in ihren letzten Winkel aus der Sohnessicht geschildert. Das ist ein perspektivisch recht gewagter Kunstgriff. Ergänzt wird die Vater-Sohn-Verstrickung durch Rückwendungen, die ihre Vorgeschichte klären. Mit den Augen eines ganz anderen sehen wir den Alten in jung. Mit kräftigen Oberarmen und einem weißen Alfa Romeo wirbt er um ein Mädchen, das die Phantasie mehrerer junger Männer beherrscht. Wir geraten in das Beziehungsgeflecht einer dörflichen Jugend. Die zwei gegeneinander gestellten Zeiten bieten einen schönen Kontrast. Geschieden werden sie durch die Geburtsstunde, die in tragischer Weise das Leben der Protagonisten bestimmt. Sie sind in ihrer Liebe und in ihrem Leid nicht frei. Vater und Sohn können weder zueinander noch zu sich selbst finden "wohl unter Linden / zur Abendzeit". (Patrick Findeis: "Wo wir uns finden". Roman. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2012. 200 S., geb., 18,99 [Euro].)

sake

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"Die Kraft und zugleich Melancholie dieses Romans beruht auf einer Sprache, die sich nie über die Figuren erhebt, sie aber auch in keinem Moment denunziert." DeutschlandRadio - Büchermarkt