Oderbruch. Der deutsch-polnische Privatdetektiv Sven Rübel hat Beziehungsstress: Seine Freundin Eileen möchte - unverständlicherweise, wie er findet - seine Mutter kennenlernen. Zudem macht ihm sein neuer Partner, der Ex-Polizist Frank Fechner, mit seiner Überkorrektheit das Leben schwer. Als ein Angler eine Frauenleiche aus der Oder fischt, eine Prostituierte verschwindet und ein scheinbar unbescholtener Bürger misshandelt wird, muss Rübel, trotz zwischenmenschlicher Turbulenzen, alles geben, um den Ereignissen auf den Grund zu gehen.
buecher-magazin.deProvinzkrimis bilden, denn via Mordermittlung erfährt der Süddeutsche von menschlichen Abgründen an der Nordsee und der Großstädter lernt die Kargheit des bayerischen Landlebens kennen. Schön also, wenn in einer Krimireihe ein weißer Fleck auf der kriminologischen Landkarte bespielt wird: Das Oderbruch ist wirklich schön. Es liegt auch aus Brandenburger Sicht weitab vom Schuss, die offene Grenze zu Polen bietet Stoff für Kriminelles. Und die Geschichte fängt nett an, doch es dauert sehr lange, bis sie in Gang kommt. Privatermittler Sven Rübel aus Frankfurt an der Oder ist zur Hälfte Deutscher und Pole. Er soll eine verschollene polnische Studentin wiederfinden. Die weibliche Wasserleiche, die gerade von einem Angler buchstäblich aus der Oder gefischt wurde, wird aber als ukrainische Studentin identifiziert. Der chronisch verschuldete Schnüffler trinkt und raucht zu viel, regelmäßig besucht er seine Lieblingsnutte im benachbarten Slubice. Autor Bernd Hesse, im Hauptberuf Anwalt, verwendet gerne Klischees. Nebenrollen spielen ein sadistischer Anwalt, dessen Frau und Ex-Ehefrau, und eine Bande dümmlicher Provinzkrimineller, die vergeblich den Humorfaktor in den Plot bringen sollen.
© BÜCHERmagazin, Michael Pöppl (mpö)
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