"Der Krieg verändert die Bedeutung von Wörtern", schreibt der Autor über dieses Wörterbuch des Krieges. "Manche Bedeutungen werden stumpf, man muss sie schärfen wie ein Messer mit einem Schleifstein. Andere wiederum werden so scharf, dass man sie unmöglich betrachten kann." Jeder Eintrag ist das Fragment eines Monologs, "den ich gehört habe, oder den ich in diesen schweren Tagen noch hören werde." Die Fragmente hat Ostap Slyvynsky zunächst im Internet veröffentlicht Sein Wörterbuch erscheint auch in Druckausgaben auf Ukrainisch, Deutsch, Polnisch, Rumänisch, Tschechisch und Georgisch.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Als Sammlung "literarischer Edelsteine" beschreibt Rezensentin Stephanie von Oppen diesen Gedichtband des ukrainischen Lyrikers Ostap Slyvynsky. Dieser versammelt Wörter von A bis Z, anhand derer - manchmal nur wenige Zeilen kurze - Geschichten aus dem Krieg erzählt werden, alle stammen von Geflüchteten aus der Ukraine, und alle sind wahr, betont die Rezensentin. Traurig, aber ohne viel Pathos werden diese kleineren und größeren Anekdoten wiedergegeben, manchmal auch mit einem Funken Humor. Widerständigkeit und Lebensfreude trotz aller erlebten Schrecken sprechen aus diesen Zeilen, staunt die Kritikerin, das macht diesen Band so stark.
© Perlentaucher Medien GmbH
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