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Wem dient dieses Wörterbuch? Das Wörterbuch der allgemeinen Wissenschaftssprache hilft Wissenschaftlern, Studierenden, Übersetzern, Lektoren und Journalisten mit Deutsch oder Englisch als Erst- oder Zweitsprache. Es ist ein unentbehrliches Hilfsmittel für all jene, die sich in den Wissenschaftssprachen Deutsch und Englisch idiomatisch und abwechslungsreich ausdrücken möchten. Sprecher und Schreiber mit Deutsch oder Englisch als Erstsprache finden hier gebräuchliche Wortverbindungen und Wendungen der wissenschaftlichen Alltagssprache aller Disziplinen, wie z.B. es steht zu vermuten, dass oder…mehr

Produktbeschreibung
Wem dient dieses Wörterbuch? Das Wörterbuch der allgemeinen Wissenschaftssprache hilft Wissenschaftlern, Studierenden, Übersetzern, Lektoren und Journalisten mit Deutsch oder Englisch als Erst- oder Zweitsprache. Es ist ein unentbehrliches Hilfsmittel für all jene, die sich in den Wissenschaftssprachen Deutsch und Englisch idiomatisch und abwechslungsreich ausdrücken möchten. Sprecher und Schreiber mit Deutsch oder Englisch als Erstsprache finden hier gebräuchliche Wortverbindungen und Wendungen der wissenschaftlichen Alltagssprache aller Disziplinen, wie z.B. es steht zu vermuten, dass oder nach derzeitigem Kenntnisstand. Das Wörterbuch bietet ihnen Formulierungsalternativen (man kann mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass; nach bisheriger Erkenntnis) und Äquivalente in der jeweils anderen Sprache (it is a reasonable assumption that, it is fair / reasonable to assume that; as far as is currently known / to the author’s (authors’) knowledge) und hilft dadurch bei der Ausbildung eines angemessenen Sprachstils. Was findet man in diesem Wörterbuch? Das Wörterbuch der allgemeinen Wissenschaftssprache führt schwerpunktmäßig feste Wortverbindungen und Wendungen (Routineformeln) der allgemeinen Wissenschaftssprache auf. Dabei werden in der Regel sprachliche Äquivalenzen zwischen Deutsch und Englisch berücksichtigt. Durch die Aufteilung des Buchs in Kapitel und Unterkapitel und die Bereitstellung von Indizes kann das Wörterbuch sowohl als Nachschlagewerk als auch als Trainingsbuch zum systematischem Aufbau oder zur sporadischen Erweiterung der wissenschaftlichen Schreib- und Sprechkompetenz verwendet werden. In Kapitel 1 geht es um sprachliches Material, das der Beschreibung des Interagierens von Schreibern / Sprechern mit Lesern / Hörern dient, also z.B. um Ausdrücke, mithilfe derer ein Autor seine Leser von seinen Ansichten überzeugen kann (z.B. es ist unschwer zu sehen, dass). Kapitel 2 befasst sich mit der typischen rhetorischen Struktur von Artikeln. Hier findet man Wörter und Wendungen für jeden der typischen Abschnitte eines wissenschaftlichen Artikels (Einleitung, Literaturüberblick, Methodenteil, Diskussion, Fazit) sowie für typische rhetorische Funktionen, die innerhalb dieser Abschnitte vollzogen werden (z.B. ein Thema ausklammern: aber das würde zu weit führen; aus Raummangel muss hier auf eine ausführliche Darstellung verzichtet werden). Kapitel 3 liefert den Wortschatz, welcher der Verbindung von Wortgruppen und Sätzen zu zusammenhängenden Texten dient. Dazu gehören z.B. Wörter und Wendungen, die eine Aufzählung signalisieren (erstens; hinzu kommt, dass) oder solche, die einen Gegensatz zum Ausdruck bringen (im Gegensatz dazu; ein Haus zu planen ist eine Sache, es zu bauen eine ganz andere). In Kapitel 4 liegt das Hauptaugenmerk auf zentralen wissenschaftlichen Begriffen wie z.B. Forschung, Phänomen oder Analyse, deren Beherrschung für einen sicheren Gebrauch der Wissenschaftssprache unabdinglich ist. Das abschließende Kapitel 5 ist ausschließlich der Sprechsprache gewidmet und folgt in seiner Struktur dem typischen Ablauf von Konferenzen und universitärer Lehre. Das Englische fungiert als die Erklär- und Leitsprache dieses Wörterbuchs. Es folgen daher ein Vorwort und eine ausführliche wissenschaftliche Einleitung in englischer Sprache.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Wolfgang Krischke lernt mit Dirk Siepmann, besser auf Englisch wissenschaftliche Konversation zu treiben. Der Rezensent versteht das ausdrücklich nicht nach Stichwörtern geordnete Buch vor allem als Handreiche für Akademiker, die ihr "Wissenschaftsenglisch" aufpeppen wollen. Das funktioniert auch, versichert der Rezensent, der Siepmann Systematik zuspricht, aber die Unvollständigkeit des Stichwortverzeichnisses kritisiert. Verdienstvoll ist das Kompendium für Krischke allemal, auf dem neuesten Stand repräsentativer Textsammlungen und praktikabel.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.11.2020

Vom Argumentationsstrang zu schweigen
Guter akademischer Stil: Dirk Siepmann legt ein deutsch-englisches Wörterbuch der Wissenschaftssprache vor

Bei der "Wissenschaftssprache" denkt man meistens an exotisch klingende Begriffe. Ausdrücke wie "Phagozytose", "Känozoikum" oder "Existentialontologie" sind typische Beispiele für das, was Laien als Fachchinesisch wahrnehmen. Für die Wissenschaftler selbst sind die Terminologien indes mehr als Gelehrsamkeit signalisierende Etiketten. Sie sind die geistigen Gerüste, die die Gegenstände, Konzepte und Perspektiven ihres Fachs repräsentieren. So zentral die Fachwortschätze für Forschung und Lehre auch sind - wenn es darum geht, wissenschaftlich in einer Fremdsprache zu referieren oder zu diskutieren, Aufsätze oder Bücher zu übersetzen, bereitet das Fachvokabular oft die geringeren Probleme. Zumindest in den Naturwissenschaften und der Medizin ähneln sich die Terminologien in den verschiedenen Sprachen sehr stark, weil sie dieselben griechisch-lateinischen Wortwurzeln teilen und weitgehend deckungsgleiche Definitionen haben.

Mehr Kopfzerbrechen bereiten die typisch akademischen Wörter und Wendungen, mit denen man seine Abhandlung einleitet, seinen Vortrag eröffnet, Argumente stützt, auf Forschungsergebnisse verweist, einen Themenwechsel ankündigt oder seine Schlüsse zieht. Was zum Beispiel ist ein "Forschungsgegenstand" auf Englisch, und wie übersetzt man am besten "es handelt sich um" oder "ein mehrfach besetzter Begriff"? Solche Ausdrucksweisen sind nicht auf ein bestimmtes Fach beschränkt. Sie bilden den allgemeinen Rahmen wissenschaftlicher Kommunikation und finden sich vielfach auch in der Bildungssprache. Diesen akademischen Stil macht der Anglist und Sprachdidaktiker Dirk Siepmann in seinem deutsch-englischen "Wörterbuch der allgemeinen Wissenschaftssprache" systematisch zugänglich und handhabbar. In seinem Vorwort kritisiert er zu Recht, dass das wissenschaftliche Schreiben als Gegenstand der universitären Lehre vernachlässigt wird - die meisten Dozenten verlassen sich auf das studentische "learning by doing" und verzichten auf systematisches Training. Dass das häufig schiefgeht - auch in der Muttersprache - zeigen viele akademische Arbeiten.

Anders als der Name suggeriert, ist das "Wörterbuch" nicht als alphabetische Abfolge von Stichwörtern gegliedert. Stattdessen werden die wissenschaftssprachlichen Wörter und Wendungen nach ihren kommunikativen Funktionen und rhetorischen Zwecken gruppiert. In den fünf Kapiteln geht es um sprachliche Mittel für die Interaktion mit Lesern oder Hörern, um Ausdrücke, die die Gliederung des Textes, den Gang der Argumentation, Aufzählungen oder Gegensätze anzeigen, um Zentralbegriffe wissenschaftlichen Arbeitens wie "Forschung", "Analyse", "Perspektive" oder "Kriterium" und die Besonderheiten der mündlichen akademischen Sprache in Konferenzen oder Lehrveranstaltungen.

Wer sich nicht durch die einzelnen Kapitel arbeiten will, kann in einem deutsch-englischen Index nach Wörtern und Wendungen wie "Argumentationsstrang", "den Standpunkt teilen" oder "ganz zu schweigen von" suchen. Vollständig ist dieses Stichwortverzeichnis allerdings nicht. So findet man beispielsweise "den Versuch unternehmen / to set out" zwar im Lauftext, aber nicht im Index. Dieses Manko in einem sonst sehr verdienstvollen Buch sollte bei einer Neuauflage abgestellt werden, denn viele Nutzer werden das Werk nicht zum Durcharbeiten, sondern zur gezielten Suche nach Übersetzungsvorschlägen heranziehen.

Die Wörter und Wendungen stammen aus großen repräsentativen Textsammlungen der Gegenwart, so dass sie das akademische Deutsch und Englisch auf einem aktuellen Stand wiedergeben. Da sie in den Kontext von Sätzen, manchmal auch längeren Textpassagen eingebettet sind, lassen sich Bedeutungsnuancen und Verwendungsbereiche gut erkennen. So zum Beispiel bei der "Genauigkeit", die je nach Zusammenhang am besten mit "accuracy", "precision", "rigour" oder "exactitude" zu übersetzen ist. Siepmann macht auf zahlreiche Stolperfallen des akademischen Sprechens und Schreibens aufmerksam: Beispiele sind der "wertvolle Beitrag", der nicht etwa "valuable", sondern "invaluable" ist, oder "exemplary", das dem deutschen "vorbildlich" entspricht, aber als falscher Freund gern im Sinne von "exemplarisch" verwendet wird.

Die Erklär- und Leitsprache des "Wörterbuchs" ist Englisch. Offensichtlich rechnet der Autor mit vielen englischsprachigen Studenten und Wissenschaftlern, die auf Deutsch kommunizieren möchten. Das überrascht, denn die deutschsprachige Wissenschaftlergemeinde versteht sich längst als eine "scientific community" mit dem ungeschriebenen Gesetz, dass man ins Englische wechselt, sobald ein ausländischer Kollege anwesend ist - oft sogar dann, wenn er Deutsch versteht. Es dürften deshalb wohl doch vor allem deutschsprachige Wissenschaftler sein, die das Buch nutzen werden, um ihr Wissenschaftsenglisch idiomatischer und stilistisch angemessener zu gestalten.

Wie stark sich die beiden - einander nur scheinbar ähnlichen - Wissenschaftssprachen unterscheiden, führt Siepmanns Buch in aller Deutlichkeit vor Augen. Weit entfernt davon, neutrale Codes des Informationstransfers zu sein, sind sie aufs engste mit den rhetorischen Praktiken und kulturellen Traditionen ihrer jeweiligen Gesellschaften verwoben. Wer auf Englisch Erfolg haben und sich so nuanciert wie in seiner Muttersprache ausdrücken will, muss diesen Hintergrund verinnerlichen. Das verschafft englischen Muttersprachlern einen schwer einholbaren Vorsprung. Siepmanns Buch kann helfen, ihn immerhin zu verringern.

WOLFGANG KRISCHKE

Dirk Siepmann: "Wörterbuch der allgemeinen

Wissenschaftssprache". Wörter, Wendungen und Mustertexte für Schreiber und Sprecher.

Deutscher Hochschulverband, Bonn 2020.

352 S., geb., 34,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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