Was kommt nach dem Universalismus? Viele der Kategorien und Begriffe der Moderne schreiben historische Deutungsmuster fort, von denen sich kritische, postkoloniale und feministische Denker_innen weltweit distanzieren. Doch wie können wir uns über eine globalisierte Gegenwart verständigen, ohne uns auf bestimmte Grundbegriffe zu einigen? Das Wörterbuch der Gegenwart zeigt am Beispiel der zwölf Schlagworte Angst, Bild, Ding, Gewalt, Gerechtigkeit, Körper, Markt, Politik, Sprache, Tier, Wahrheit und Zeit, wie Festschreibungen durch situierte Stimmen neu perspektiviert werden können. Ausschlussmechanismen und Vorannahmen im Hinblick auf Race, Klasse und Geschlecht, aber auch auf Raum und Zeit, werden auf diese Weise sichtbar. Gleichzeitig entstehen Bedeutungsverschiebungen und -erweiterungen, um die Welt sprachlich neu zu gestalten.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Arno Widmann hebt an diesem von Bernd Scherer, Olga von Schubert und Stefan Aue herausgegebenen Wörterbuch vor allem die tolle Bebilderung hervor. So gesehen und vom schieren Gewicht her ist das Buch für ihn ein Prachtexemplar. Weniger begeistert ist Widmann vom Inhalt. Dass der Band ohne naturwissenschaftliche Einträge auskommt, kann Widmann eigentlich nicht fassen, die Stichworte "Sex", "Genetik", "Geologie", aber auch "Rassismus" kommen nicht vor, staunt er. Allerdings weiß Widmann auch, dass ein Buchtitel nicht unbedingt auf den Inhalt verweisen muss. Was er hier vorfindet, sind Auszüge klassischer Texte von Arendt über Bataille bis Jaspers und Kluge. Sehr gegenwärtig scheint Widmann das nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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