Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.05.1995Wörterbuch der Wirtschaft
Ein Klassiker der Wirtschaftsliteratur unter neuer Obhut
Karl-Dieter Grüske/Horst Claus Recktenwald: Wörterbuch der Wirtschaft. 12. Auflage. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1995, 730 Seiten, 48,00 DM.
Das Wörterbuch der Wirtschaft hat eine lange Tradition. Friedrich Bülow hat die erste Auflage 1936 verfaßt. Es sind fünf weitere Auflagen in der Zusammenarbeit mit Heinz Langen erschienen. Die siebte bis elfte Auflage hat Horst Claus Recktenwald bearbeitet. Nun liegt die zwölfte Auflage des Wörterbuches als Gemeinschaftswerk von Karl-Dieter Grüske und Horst Claus Recktenwald vor.
Karl-Dieter Grüske, ein Recktenwald-Schüler, hat die Entstehung der letzten Auflagen in allen Phasen im Recktenwald-Institut miterlebt. Er hat daher das von Recktenwald geprägte Grundkonzept des Wörterbuches erhalten (Recktenwald ist 1990 gestorben). Dieses Grundkonzept lautet, selbst komplizierte theoretische Zusammenhänge so verständlich zu formulieren, daß sie nicht nur den Fachmann, sondern auch den gebildeten Laien und Studenten erreichen.
Trotz des Festhaltens an der von Recktenwald erarbeiteten Grundkonzeption ist es Grüske gelungen, das Wörterbuch auch durch seine eigene Handschrift zu prägen. Hierbei ist ihm die geschichtliche Entwicklung entgegengekommen. Der Zusammenbruch des Ostblocks, die deutsch-deutsche Vereinigung und die fortschreitende europäische Integration hat die Aufnahme von über zweihundert neuen Stichwörtern - wie Treuhandanstalt, Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion sowie Europäische Union - notwendig gemacht.
Aber auch die neueren Entwicklungen in der Betriebswirtschaftslehre haben mit entsprechenden Stichwörtern dokumentiert werden müssen. Das belegen neue Begriffe wie Lean-Production und Lean-Management. Ferner sind die jüngsten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet Markt und Staat anhand neuer Stichwörter zu integrieren gewesen.
Zudem sind alle Statistiken, Graphiken, Gesetzesgrundlagen, Verordnungen, Abkommen und Institutionen aktualisiert worden. Das gilt auch für die Zeittafel, die überarbeitet und um die jüngsten Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften erweitert worden ist. Schließlich hat Grüske auch die Literaturhinweise erneuert.
Das aktualisierte "Wörterbuch der Wirtschaft" wird dem Bedürfnis des Lesers nach aktuellem Wissen über Fakten sowie generelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge gerecht. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, ist eine entsprechende Zahl von Querverweisen, Systematiken, Graphiken und Tabellen eingefügt worden. Die Autoren haben eine neue und wesentlich erweiterte Auflage eines handlichen Wörterbuches vorgelegt, das durch seine Verständlichkeit und Überschaubarkeit beeindruckt. Das Wörterbuch zählt inzwischen zu den Klassikern der Wirtschaftsliteratur. HERMANN WITTE
(Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Verkehrsbetriebslehre und Umweltökonomie an der Fachhochschule Osnabrück)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Klassiker der Wirtschaftsliteratur unter neuer Obhut
Karl-Dieter Grüske/Horst Claus Recktenwald: Wörterbuch der Wirtschaft. 12. Auflage. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1995, 730 Seiten, 48,00 DM.
Das Wörterbuch der Wirtschaft hat eine lange Tradition. Friedrich Bülow hat die erste Auflage 1936 verfaßt. Es sind fünf weitere Auflagen in der Zusammenarbeit mit Heinz Langen erschienen. Die siebte bis elfte Auflage hat Horst Claus Recktenwald bearbeitet. Nun liegt die zwölfte Auflage des Wörterbuches als Gemeinschaftswerk von Karl-Dieter Grüske und Horst Claus Recktenwald vor.
Karl-Dieter Grüske, ein Recktenwald-Schüler, hat die Entstehung der letzten Auflagen in allen Phasen im Recktenwald-Institut miterlebt. Er hat daher das von Recktenwald geprägte Grundkonzept des Wörterbuches erhalten (Recktenwald ist 1990 gestorben). Dieses Grundkonzept lautet, selbst komplizierte theoretische Zusammenhänge so verständlich zu formulieren, daß sie nicht nur den Fachmann, sondern auch den gebildeten Laien und Studenten erreichen.
Trotz des Festhaltens an der von Recktenwald erarbeiteten Grundkonzeption ist es Grüske gelungen, das Wörterbuch auch durch seine eigene Handschrift zu prägen. Hierbei ist ihm die geschichtliche Entwicklung entgegengekommen. Der Zusammenbruch des Ostblocks, die deutsch-deutsche Vereinigung und die fortschreitende europäische Integration hat die Aufnahme von über zweihundert neuen Stichwörtern - wie Treuhandanstalt, Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion sowie Europäische Union - notwendig gemacht.
Aber auch die neueren Entwicklungen in der Betriebswirtschaftslehre haben mit entsprechenden Stichwörtern dokumentiert werden müssen. Das belegen neue Begriffe wie Lean-Production und Lean-Management. Ferner sind die jüngsten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet Markt und Staat anhand neuer Stichwörter zu integrieren gewesen.
Zudem sind alle Statistiken, Graphiken, Gesetzesgrundlagen, Verordnungen, Abkommen und Institutionen aktualisiert worden. Das gilt auch für die Zeittafel, die überarbeitet und um die jüngsten Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften erweitert worden ist. Schließlich hat Grüske auch die Literaturhinweise erneuert.
Das aktualisierte "Wörterbuch der Wirtschaft" wird dem Bedürfnis des Lesers nach aktuellem Wissen über Fakten sowie generelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge gerecht. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, ist eine entsprechende Zahl von Querverweisen, Systematiken, Graphiken und Tabellen eingefügt worden. Die Autoren haben eine neue und wesentlich erweiterte Auflage eines handlichen Wörterbuches vorgelegt, das durch seine Verständlichkeit und Überschaubarkeit beeindruckt. Das Wörterbuch zählt inzwischen zu den Klassikern der Wirtschaftsliteratur. HERMANN WITTE
(Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Verkehrsbetriebslehre und Umweltökonomie an der Fachhochschule Osnabrück)
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