Das Schicksal einer Soldatenfamilie: intim, facettenreich und ohne falsche Sentimentalität erzählt Was als humanitärer Einsatz der Bundeswehr begann, wird heute offen als Krieg in Afghanistan bezeichnet. Die Opfer auf deutscher Seite wurden jahrelang tabuisiert. Eines von ihnen ist Tino Käßner. Durch einen Selbstmordanschlag hat er seinen rechten Unterschenkel verloren. Doch er nimmt die Herausforderung an, das Beste daraus zu machen. Heute ist er Botschafter der Kriegsopferfürsorge und begeisterter Radleistungssportler. Zusammen mit seiner Frau Antje gewährt er uns einen Einblick in ihren…mehr
Das Schicksal einer Soldatenfamilie: intim, facettenreich und ohne falsche Sentimentalität erzählt Was als humanitärer Einsatz der Bundeswehr begann, wird heute offen als Krieg in Afghanistan bezeichnet. Die Opfer auf deutscher Seite wurden jahrelang tabuisiert. Eines von ihnen ist Tino Käßner. Durch einen Selbstmordanschlag hat er seinen rechten Unterschenkel verloren. Doch er nimmt die Herausforderung an, das Beste daraus zu machen. Heute ist er Botschafter der Kriegsopferfürsorge und begeisterter Radleistungssportler. Zusammen mit seiner Frau Antje gewährt er uns einen Einblick in ihren Alltag. Sie zeigen, dass der eigentliche Lebenskampf erst nach dem Anschlag an der Front begonnen hat. Nach und nach wird deutlich, dass hier nicht ein Einzelschicksal beschrieben wird, sondern wie die Gesellschaft insgesamt mit diesem Thema umgeht. Tod oder Versehrtheit gehören zum Berufsrisiko eines Soldaten dazu. Für einen Außenstehenden kaum verständlich. Wie entscheidet man sich, dieses Risiko auf sich zu nehmen, und wie geht man damit um, wenn man mit den Konsequenzen leben muss?
Tino Käßner, geboren 1974, trat nach seiner Tätigkeit als Installateur im Jahr 2000 der Bundeswehr bei, da er im Beruf des Soldaten seine Zukunft sah. Nach seiner Ausbildung zum Feldjäger, Fallschirmspringer und Personenschützer wurde er im Sommer 2004 zum Berufssoldaten ernannt. Im September 2003 ging er das erste Mal in einen Auslandseinsatz nach Afghanistan. Weitere folgten im Herbst 2004 und 2005. Am 14. November 2005 wurde er bei einem Sprengstoff-Anschlag in Kabul so schwer verwundet, dass ihm der rechte Unterschenkel amputiert werden musste. Trotz seiner Behinderung beschloss er, sein neues Leben selbst in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu schauen. Dabei hat ihm besonders der Sport geholfen. Mit viel Ehrgeiz, Energie und Training fuhr er 2007 zu seinen ersten Titeln im Behindertenradsport und nahm im selben Jahr an der Weltmeisterschaft der Behindertensportler in Bordeaux teil. Sein nächstes Ziel sind die Paralympics 2012. 2006 heiratete er seine Frau Antje.
Ihre gemeinsame Tochter kam im September 2007 zur Welt.
Antje Käßner, geboren 1977, machte nach der Schule ihren Abschluss als Zahnarzthelferin. 1999 trat sie in die Bundeswehr ein. Sie war eine der ersten Frauen, welche die Unteroffizierslaufbahn einschlugen. Bald wurde sie Stabsunteroffizier im Sanitätsdienst. Auf dem Vorbereitungslehrgang für einen Auslandseinsatz in Bosnien lernte sie Tino Käßner kennen. Doch aus seinem Einsatz in Afghanistan kehrte er 2005 nach einem Anschlag schwer verletzt zurück. Statt aufzugeben, entschieden sich beide für den Kampf für ihr Leben und ihre Beziehung.
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