Das bemerkenswerteste an "Wohin der Fluss uns trägt" ist die Erzähl-Perspektive. Bücher über Frauen, die an Krebs erkrankt sind gibt es zu genüge. Aber dieses hier ist das erste Buch zu dem Thema, das ich kenne, dass die Geschichte aus der Sicht des Ehemannes schildert.
In 45 Kapiteln wird
abwechselnd ein Abschnitt der Flussfahrt geschildert und ein Kapitel aus Chris und Abbies gemeinsamer…mehrDas bemerkenswerteste an "Wohin der Fluss uns trägt" ist die Erzähl-Perspektive. Bücher über Frauen, die an Krebs erkrankt sind gibt es zu genüge. Aber dieses hier ist das erste Buch zu dem Thema, das ich kenne, dass die Geschichte aus der Sicht des Ehemannes schildert.
In 45 Kapiteln wird abwechselnd ein Abschnitt der Flussfahrt geschildert und ein Kapitel aus Chris und Abbies gemeinsamer Vergangenheit, bis die Vergangenheit schließlich die Gegenwart einholt.
Mir persönlich haben die Kapitel aus der Vergangenheit besser gefallen, da ich gerne erfahren wollte, wie Chris und Abbie zu dieser Einheit geworden sind, als die sie von Anfang an erscheinen.
Die Kapitel, die der Flussfahrt gewidmet sind, fand ich nicht immer so interessant, da sie zum einen sehr viele unbedeutende Informationen zu Landschaft und Infrastruktur enthalten und ich zum anderen einige Ereignisse auf der Fahrt als zu unpassend empfand.
Sicherlich ist der Gedanke nicht neu eine Geschichte über eine Todkranke zu schreiben, die ihre letzten Wünsche erfüllen will. Meiner Meinung nach stand hier aber weniger die Wunscherfüllung an sich im Vordergrund, sondern das wofür dieser Fluss bei Abbie steht. Chris ist hier aufgewachsen, hier haben sie ihre Flitterwochen verbracht und die Zeit scheint hier in einem langsameren Rhythmus zu schlagen, als in der Stadt. Das mag im ersten Moment unbedeutend erscheinen, doch für jemanden, der nur noch wenige Tage oder Wochen zu leben hat, zählt jeder Moment in dem man sich frei fühlen kann. Die Krankheit für einen kurzen Moment vergessen und sich dahintreiben lassen auf dem Fluss. Das alles in der Gewissheit nicht alleine zu sein, jemanden bei sich zu haben der zu einem steht, bis zum letzten Atemzug.
"Wohin der Fluss uns trägt" drückt ganz klar auf die Tränendrüse. Meine Gedanken schweiften oft ab, zu einer Person aus meinem persönlichen Umfeld, die ebenfalls in jungen Jahren am Krebs verstarb. Aber wichtig ist es nicht nur, wie lange ein Leben ist, sondern wie man es gelebt hat. Abbie lebt es in vollen Zügen und Chris zeigt vor allem eins: Rückgrad. Er ist da für sie, ohne Bedingungen. Doch durch Abbies Stärke findet auch er selber die Kraft, endlich aus sich heraus zu kommen.
Fazit:
Ein bewegender Bericht über eine Liebe, die nicht nur in guten Zeiten besteht.