Noch immer durchzieht Korea eine »demilitarisierte Zone« als weltweit bestbewachte, höchstmilitarisierte und konfliktträchtigste Region. Während sich das innerkoreanische Verhältnis langsam verbesserte, blieb Nordkorea von den USA geächtet. Der Band vereint Beiträge internationaler Experten: Analysen zum innen- und außenpolitischen Kurs der Volksrepublik sowie zur Machtkonstellation in Nordostasien, ergänzt durch einen Anhang, in dem die Sicht aller Protagonisten in deutschen und englischen Texten präsentiert ist.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Obgleich "insgesamt einseitig" eröffnet der Sammelband "Wohin steuert Nordkorea?" nach Ansicht von Sven Hansen "wertvolle Perspektiven". Er hebt hervor, dass der von Hyondok Choe, Du-Yul Song und Rainer Werning herausgegebene Band Wissenschaftler aus Nord- und Südkorea und den USA zu Wort kommen lässt. Hansen berichtet, dass im Anhand die Erklärungen Nordkoreas ebenso dokumentiert werden wie die Empfehlungen des 1999 von US-Präsident Bill Clinton in Auftrag gegebenen Perry-Reports, der einen weit pragmatischeren Kurs gegenüber Pjöngjang empfahl, als ihn die Bush-Regierung verfolgt. "Wenig überraschend" findet er, dass die Wissenschaftler vom nordkoreanischen Institut für Wiedervereinigung allein den USA die Schuld an der Krise geben, während die eigene Rüstung nur friedenssichernd sei. Einig seien sich die verschiedenen Autoren des Buches darin, dass die Krise nur bewältigt werden könne, wenn die USA das Existenzrecht Nordkoreas und damit implizit auch seines Regimes vertraglich anerkennen.
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