Die historische Wohlfahrtsforschung hat spätestens seit der dreibändigen Geschichte der Armenfürsorge von Sachße/Tennstedt ihren Platz im größeren Kontext der Sozialgeschichte behaupten können. In zwei wichtigen Teilbereichen hat sie aber noch immer einen erheblichen Nachholbedarf: Bei der freien Wohlfahrspflege und auf der gesamten regionalen, also der Mesoebene des Wohlfahrtsstaates. Diesen beiden "Stiefkindern" historischer Wohlfahrtsforschung wird hier an Beispiel der Region Westfalen-Lippe wowie in vergleichender Perspektive zu ihrem Recht verholfen - auf seiner breiten und zumeist neu erschlossenen Quellenbasis.