Warum versprechen sich viele Menschen vom Einfamilienhaus ein besseres Leben? Sie verlassen die Städte und ziehen ins Umland, wo sich ein trostloser Siedlungsbrei in die Landschaft ergießt. Häuser für Kleinfamilien, wie wir sie heute kennen, werden wir uns in Zukunft ökonomisch und ökologisch ohnehin nicht mehr leisten können. Wie aber sollen unsere Häuser in Zukunft aussehen? Was verraten sie über unser Leben? Könnte man sie sich ganz anders vorstellen? Dieses Buch, witzig, streitbar und bestens recherchiert, zeigt, dass das Bauen in Deutschland neu gedacht werden muss. Und wie man andernorts in Europa, Japan und Amerika bereits wohnt - jenseits von Vorstadteinöde und Apartmentriegel.
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Rainer Haubrich hofft inständig, dass keiner der vom Autor gepriesenen Vorschläge zur Erneuerung unserer Städtearchitektur umgesetzt wird. Ein Haus ohne Geschosse, dafür mit Abgründen! Wellblechhütten mit Maschendraht! Haubrich schlägt die Hände überm Kopf zusammen. Dass der Architekturkritiker Niklas Maak, der in diesem Buch bereits publizierte Essays und Kritiken weiterentwickelt, an solchen "Humbug" glaubt, möchte der Rezensent lieber nicht annehmen. Was Maak indes in seiner "Streitschrift gegen das gebaute Mittelmaß" über den Status quo der Stadtarchitektur schreibt, scheint Haubrich zu goutieren. Flott und "halbwegs" nachvollziehbar geschrieben, meint er. Auch wenn ihm der Autor mehr an Ideen denn an Bauwerken interessiert zu sein scheint.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.10.2014Wie ein Korallenriff im Meer
Trotz rasanter technischer Fortschritte entstehen überall Gebäude, die veraltete Lebensformen propagieren.
Niklas Maak zeigt, warum das so ist und wie man es besser machen könnte
VON LAURA WEISSMÜLLER
Die Kinder machen Abitur und ziehen aus. Die pflegebedürftige Mutter braucht ein Zimmer. Das Paar trennt sich. Das ist Alltag – und doch überfordert schon der viele unserer Wohnungen. Ganz zu schweigen von Lebensformen, die nicht ins gängige Muster Vater – Mutter – zwei Kinder passen: ein Singledasein in der Stadt zum Beispiel, Patchworkfamilien mit Wochenendkindern oder auch das Leben in WGs, obwohl man schon längst den Studentenausweis abgegeben hat.
Warum das so ist und wie unsere Häuser aussehen müssten, damit sie die Gegenwart nicht mehr aussperren, sondern ihr ein zeitgemäßes Zuhause bieten, das hat jetzt der Buchautor und FAZ-Redakteur Niklas Maak aufgeschrieben. Und zwar so, dass man es gerne, dank seiner Sprache oftmals sogar vergnügt, liest. Das wünscht man sich natürlich von jedem Buch, aber in diesem Fall ist es besonders wichtig.
Denn die Architektur hat ein Sprachproblem. Brandwand, Traufhöhe, Abstandsflächen, spätestens beim Dämmwert sind die, die nicht vom Fach sind, draußen. Besonders Interessierte halten vielleicht noch bis zur EnEV und DIN-Norm 18025 durch, aber dann? Öde Papierwüsten soweit das Auge reicht. Nur: Wir wohnen alle, irgendwie. Aber weil wir oft nicht verstehen (können), warum unsere Häuser und Metropolen so aussehen, wie sie aussehen, wissen wir auch nicht, wer für immer leerer werdende Innenstädte, für davongaloppierende Mietpreise und kilometerlange Pendlerstaus verantwortlich ist. Maaks „Wohnkomplex. Warum wir andere Häuser brauchen“ könnte das ändern. Es ist auch ein politisches Buch. Denn es erhöht den Druck, auf diejenigen, die Gesetze und Förderrichtlinien erlassen.
Das schafft Maak, 1972 in Hamburg geboren, vor allem durch seine Sprache. Denn diese lässt Häuser und Stadtplanung nicht in Fachausdrücke, in Normen und Richtmaßen verschwinden, sondern verwandelt sie in Bilder, die Widerhaken im Kopf finden. Christian Wulffs Haus, über das der Ex-Bundespräsident letztendlich stürzte, hat da sein „Krüppelwalmdach wie eine Mütze in die Stirn gezogen“, Ökohäusern „hingen die mahnende Zeigefinger immer schon aus ihren Fenstern heraus“, was sofort ihre Erfolglosigkeit einleuchten lässt, und ein „Haus mit verschränkten Armen“ zeigt seine Verschlossenheit ohne auch das Wort Fassadengliederung zu benützen. Maaks Sprache macht die Welt, in der wir wohnen, lebendig. Und genau das sollte sie sein.
Um zum Kern des Wohndilemmas vorzustoßen, legt der Autor erst einmal unsere gebaute Umgebung, die wir so gut wie nie hinterfragen, auf die Couch. Das kleine Wörtchen „Warum“ reicht da zuweilen aus, um ganze Lebensentwürfe in sich zusammenkrachen zu lassen. Zum Beispiel der Traum vom eigenen Haus im Grünen, das man sich eigentlich nicht leisten kann. Es warten: „Schulden, Stress im Stau und wachsende Enttäuschung darüber, dass das Land auch kein Land mehr ist, wenn Millionen dorthin ziehen – sondern allenfalls dessen suburbanisierte, überfüllte, vollkommen verbaute Schrumpfform.“ Die perfekte Wohnung wie sie edle Designmagazine propagieren? Eine fast schon asoziale „Wellnesslandschaft, in der alles auf Erholung, Abschottung und Trost ausgerichtet ist“.
Die Stärke dieses Buches ist es, nicht die Besitzer dieser Träume vorzuführen, sondern zu erklären, wie es zu dieser Sehnsucht nach dem Eigenheim kommt und woher die vermeintliche Zufriedenheit mit dem Haus von der Stange rührt, obwohl dieses bewiesener Maßen doch längst ökologisch und für viele Besitzer auch wirtschaftlich Wahnsinn ist. Aber nicht für die Bauindustrie. Die profitiert am meisten vom klassischen Einfamilienhaus mit dem Spitzgiebeldach. Dabei sei gerade dieses, eine „kulturgeschichtlich recht junge Erfindung und Ergebnis der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts“.
Das ist der Coup in diesem Buch! Indem Maak die Wohnform, die dem Homo sapiens vermeintlich in die DNA eingeschrieben ist, als Imagekampagne der Baufirmen entlarvt, dechiffriert er nicht nur die einzelnen Kräfte und staatlich erlassene Baugesetzte, die eine Stadt heute entstehen – und veröden – lassen, die entscheiden wie ein öffentlicher Platz aussieht – und kommerzialisiert wird – und wie ein neues Wohnquartier gebaut – und blutleer eingenormt – wird, sondern er schafft einen gedanklichen Freiraum, der einen animiert, sich selbst Fragen zu stellen: Brauche ich Wände, um einen Wohnraum zu erkennen? Ist es die Quadratmeterzahl, die über die Größe eines Zimmers entscheidet oder das, was man alles darin machen kann? Und: Wie viel Wohnfläche bin ich bereit zu geben, damit die Gemeinschaft inklusive mir mehr davon hat?
Es gibt einige – wenige – Architekten, die sich diese Fragen ernsthaft gestellt haben, immer zusammen mit den zukünftigen Bewohnern. Viele Beispiele finden sich in Japan, aber es gibt auch welche in Deutschland. Vermutlich kann man jedes Gebäude mehr als gebautes Forschungsprojekt denn als Wohnhaus beschreiben, das in Serie gehen könnte. Aber genau das macht sie so spannend. Denn wie Niklas Maak zeigt, haben die Architekten das Leben ihrer Bewohner zunächst genau vermessen, bevor sie die Räume darum gezimmert haben. Wie wollen sie arbeiten? Welche Vorstellung von Gemeinschaft prägt ihr Leben? Was bedeutet ihnen Öffentlichkeit? Dabei wird klar: „das Wohnhaus ist oft das erste Konzentrat einer neuen Architekturtheorie, eines neuen Raumdenkens, einer sozialen Utopie“.
Es macht großen Spaß, Niklas Maak in diese Utopie zu folgen. Zu überlegen, wie Architektur aussehen könnte, „die keines der Elemente aufweist, aus denen ein Haus normalerweise besteht (Wand, Tür, Fenster, Zimmer) und die dennoch bewohnbar ist“. Und was passiert, „wenn man die Idee des offenen Hauses, das Privatheit und Öffentlichkeit neu sortiert, auf einen größeren Maßstab, den Maßstab eines ganzen Stadtviertels überträgt“. Denn das Internet hat auch den Umgang mit Öffentlichkeit in den eigenen vier Wänden verändert. Was privat ist und was nicht, entscheidet oftmals nicht mehr die Tür sondern ein Klick. Das lässt die Frage zu, ob es Zeit für eine neue Form der Gemeinschaft ist, für eine Gemeinschaft, die sich in einem Haus genauso widerspiegelt wie in der Stadt, in der es steht. Getrennt ist beides sowieso nicht zu betrachten. Als neues Haus favorisiert Maak dabei einen „modernen Kibbuz, eine von aller Klaustrophobie befreite WG“. Und für die Stadt poröse Strukturen, ähnlich wie ein Korallenriff im Meer, an dessen „tiefer Oberfläche sich immer neue Formen des städtischen Leben einnisten und andocken können“.
Der Autor und die Architekten, die er vorstellt, rütteln an den Grundfesten, was ein Haus, ein öffentlicher Platz, eine Stadt sein können – und auch an den Normen, die sie erfüllen müssen. Gerade durch die genaue Analyse der baulichen Einzelteile macht dieses Buch dabei einen eklatanten Widerspruch sichtbar. Eine Gegenwart, die dank der technischen Fortschritte ständig Neues hervorbringt, passt nicht zu Gebäuden, die veraltete Lebensformen propagieren. Deswegen: Es ist Zeit für andere Häuser. Niklas Maak zeigt, wie sie aussehen könnten.
Designerwohnungen
gleichen oft asozialen
Wellnesslandschaften
Ein alter Typus, neu erfunden: das Berliner Baumhaus. „Innenstadtwaldwohnen“ heißt ein Vorschlag des Raumlabors für den Moritzplatz in Berlin.
Foto: raumlabor
Niklas Maak:
Wohnkomplex. Warum wir andere Häuser
brauchen. Hanser Verlag, München 2014.
320 Seiten, 21,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Trotz rasanter technischer Fortschritte entstehen überall Gebäude, die veraltete Lebensformen propagieren.
Niklas Maak zeigt, warum das so ist und wie man es besser machen könnte
VON LAURA WEISSMÜLLER
Die Kinder machen Abitur und ziehen aus. Die pflegebedürftige Mutter braucht ein Zimmer. Das Paar trennt sich. Das ist Alltag – und doch überfordert schon der viele unserer Wohnungen. Ganz zu schweigen von Lebensformen, die nicht ins gängige Muster Vater – Mutter – zwei Kinder passen: ein Singledasein in der Stadt zum Beispiel, Patchworkfamilien mit Wochenendkindern oder auch das Leben in WGs, obwohl man schon längst den Studentenausweis abgegeben hat.
Warum das so ist und wie unsere Häuser aussehen müssten, damit sie die Gegenwart nicht mehr aussperren, sondern ihr ein zeitgemäßes Zuhause bieten, das hat jetzt der Buchautor und FAZ-Redakteur Niklas Maak aufgeschrieben. Und zwar so, dass man es gerne, dank seiner Sprache oftmals sogar vergnügt, liest. Das wünscht man sich natürlich von jedem Buch, aber in diesem Fall ist es besonders wichtig.
Denn die Architektur hat ein Sprachproblem. Brandwand, Traufhöhe, Abstandsflächen, spätestens beim Dämmwert sind die, die nicht vom Fach sind, draußen. Besonders Interessierte halten vielleicht noch bis zur EnEV und DIN-Norm 18025 durch, aber dann? Öde Papierwüsten soweit das Auge reicht. Nur: Wir wohnen alle, irgendwie. Aber weil wir oft nicht verstehen (können), warum unsere Häuser und Metropolen so aussehen, wie sie aussehen, wissen wir auch nicht, wer für immer leerer werdende Innenstädte, für davongaloppierende Mietpreise und kilometerlange Pendlerstaus verantwortlich ist. Maaks „Wohnkomplex. Warum wir andere Häuser brauchen“ könnte das ändern. Es ist auch ein politisches Buch. Denn es erhöht den Druck, auf diejenigen, die Gesetze und Förderrichtlinien erlassen.
Das schafft Maak, 1972 in Hamburg geboren, vor allem durch seine Sprache. Denn diese lässt Häuser und Stadtplanung nicht in Fachausdrücke, in Normen und Richtmaßen verschwinden, sondern verwandelt sie in Bilder, die Widerhaken im Kopf finden. Christian Wulffs Haus, über das der Ex-Bundespräsident letztendlich stürzte, hat da sein „Krüppelwalmdach wie eine Mütze in die Stirn gezogen“, Ökohäusern „hingen die mahnende Zeigefinger immer schon aus ihren Fenstern heraus“, was sofort ihre Erfolglosigkeit einleuchten lässt, und ein „Haus mit verschränkten Armen“ zeigt seine Verschlossenheit ohne auch das Wort Fassadengliederung zu benützen. Maaks Sprache macht die Welt, in der wir wohnen, lebendig. Und genau das sollte sie sein.
Um zum Kern des Wohndilemmas vorzustoßen, legt der Autor erst einmal unsere gebaute Umgebung, die wir so gut wie nie hinterfragen, auf die Couch. Das kleine Wörtchen „Warum“ reicht da zuweilen aus, um ganze Lebensentwürfe in sich zusammenkrachen zu lassen. Zum Beispiel der Traum vom eigenen Haus im Grünen, das man sich eigentlich nicht leisten kann. Es warten: „Schulden, Stress im Stau und wachsende Enttäuschung darüber, dass das Land auch kein Land mehr ist, wenn Millionen dorthin ziehen – sondern allenfalls dessen suburbanisierte, überfüllte, vollkommen verbaute Schrumpfform.“ Die perfekte Wohnung wie sie edle Designmagazine propagieren? Eine fast schon asoziale „Wellnesslandschaft, in der alles auf Erholung, Abschottung und Trost ausgerichtet ist“.
Die Stärke dieses Buches ist es, nicht die Besitzer dieser Träume vorzuführen, sondern zu erklären, wie es zu dieser Sehnsucht nach dem Eigenheim kommt und woher die vermeintliche Zufriedenheit mit dem Haus von der Stange rührt, obwohl dieses bewiesener Maßen doch längst ökologisch und für viele Besitzer auch wirtschaftlich Wahnsinn ist. Aber nicht für die Bauindustrie. Die profitiert am meisten vom klassischen Einfamilienhaus mit dem Spitzgiebeldach. Dabei sei gerade dieses, eine „kulturgeschichtlich recht junge Erfindung und Ergebnis der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts“.
Das ist der Coup in diesem Buch! Indem Maak die Wohnform, die dem Homo sapiens vermeintlich in die DNA eingeschrieben ist, als Imagekampagne der Baufirmen entlarvt, dechiffriert er nicht nur die einzelnen Kräfte und staatlich erlassene Baugesetzte, die eine Stadt heute entstehen – und veröden – lassen, die entscheiden wie ein öffentlicher Platz aussieht – und kommerzialisiert wird – und wie ein neues Wohnquartier gebaut – und blutleer eingenormt – wird, sondern er schafft einen gedanklichen Freiraum, der einen animiert, sich selbst Fragen zu stellen: Brauche ich Wände, um einen Wohnraum zu erkennen? Ist es die Quadratmeterzahl, die über die Größe eines Zimmers entscheidet oder das, was man alles darin machen kann? Und: Wie viel Wohnfläche bin ich bereit zu geben, damit die Gemeinschaft inklusive mir mehr davon hat?
Es gibt einige – wenige – Architekten, die sich diese Fragen ernsthaft gestellt haben, immer zusammen mit den zukünftigen Bewohnern. Viele Beispiele finden sich in Japan, aber es gibt auch welche in Deutschland. Vermutlich kann man jedes Gebäude mehr als gebautes Forschungsprojekt denn als Wohnhaus beschreiben, das in Serie gehen könnte. Aber genau das macht sie so spannend. Denn wie Niklas Maak zeigt, haben die Architekten das Leben ihrer Bewohner zunächst genau vermessen, bevor sie die Räume darum gezimmert haben. Wie wollen sie arbeiten? Welche Vorstellung von Gemeinschaft prägt ihr Leben? Was bedeutet ihnen Öffentlichkeit? Dabei wird klar: „das Wohnhaus ist oft das erste Konzentrat einer neuen Architekturtheorie, eines neuen Raumdenkens, einer sozialen Utopie“.
Es macht großen Spaß, Niklas Maak in diese Utopie zu folgen. Zu überlegen, wie Architektur aussehen könnte, „die keines der Elemente aufweist, aus denen ein Haus normalerweise besteht (Wand, Tür, Fenster, Zimmer) und die dennoch bewohnbar ist“. Und was passiert, „wenn man die Idee des offenen Hauses, das Privatheit und Öffentlichkeit neu sortiert, auf einen größeren Maßstab, den Maßstab eines ganzen Stadtviertels überträgt“. Denn das Internet hat auch den Umgang mit Öffentlichkeit in den eigenen vier Wänden verändert. Was privat ist und was nicht, entscheidet oftmals nicht mehr die Tür sondern ein Klick. Das lässt die Frage zu, ob es Zeit für eine neue Form der Gemeinschaft ist, für eine Gemeinschaft, die sich in einem Haus genauso widerspiegelt wie in der Stadt, in der es steht. Getrennt ist beides sowieso nicht zu betrachten. Als neues Haus favorisiert Maak dabei einen „modernen Kibbuz, eine von aller Klaustrophobie befreite WG“. Und für die Stadt poröse Strukturen, ähnlich wie ein Korallenriff im Meer, an dessen „tiefer Oberfläche sich immer neue Formen des städtischen Leben einnisten und andocken können“.
Der Autor und die Architekten, die er vorstellt, rütteln an den Grundfesten, was ein Haus, ein öffentlicher Platz, eine Stadt sein können – und auch an den Normen, die sie erfüllen müssen. Gerade durch die genaue Analyse der baulichen Einzelteile macht dieses Buch dabei einen eklatanten Widerspruch sichtbar. Eine Gegenwart, die dank der technischen Fortschritte ständig Neues hervorbringt, passt nicht zu Gebäuden, die veraltete Lebensformen propagieren. Deswegen: Es ist Zeit für andere Häuser. Niklas Maak zeigt, wie sie aussehen könnten.
Designerwohnungen
gleichen oft asozialen
Wellnesslandschaften
Ein alter Typus, neu erfunden: das Berliner Baumhaus. „Innenstadtwaldwohnen“ heißt ein Vorschlag des Raumlabors für den Moritzplatz in Berlin.
Foto: raumlabor
Niklas Maak:
Wohnkomplex. Warum wir andere Häuser
brauchen. Hanser Verlag, München 2014.
320 Seiten, 21,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
"Ein Feuerwerk an Ideen für eine neue Wohnkultur ... Dieses Werk ist eines der wichtigsten Architekturbücher der letzten Jahre." Wolfgang Nagel, Die Zeit, 26.03.15
"Wie unsere Häuser aussehen müssten, damit sie die Gegenwart nicht mehr aussperren, sondern ihr ein zeitgemäßes Zuhause bieten, das hat jetzt der Buchautor und FAZ-Redakteur Niklas Maak aufgeschrieben. Und zwar so, dass man es gerne, dank seiner Sprache oftmals sogar vergnügt liest." Laura Weissmüller, Süddeutsche Zeitung, 07.10.14
"Es ist eine brillant geschriebene, kluge, ja mitreißende Abrechnung mit diesem wunderlichen Traum von Millionen Deutschen ." Gerhard Matzig, Süddeutsche Zeitung, 22.09.14
"Eine präzise und spitzfindige Untersuchung zeitgenössischen Bauens und Wohnens." Miriam Böttger, ZDF Aspekte, 03.10.14
"Das mit Eloquenz und Vehemenz geschriebene Buch ist der dringend nötige Anstoß, über andere Formen des Wohnens und Bauens nachzudenken, über die Neuordnung von öffentlichemund privatem Raum." Susanne Kippenberger, Der Tagesspiegel, 2.11.14
"Eine großartige Abrechnung und kluge Vorschläge." Brigitte Werneburg, Die Tageszeitung, 09.12.14
"Seinem klugen und kundigen Buch sind viele Leser zu wünschen, damit endlich wieder mehr über Baukultur nachgedacht, gesprochen und gestritten wird." Monika Dittrich, Deutschlandfunk, 19.01.15
"Wie unsere Häuser aussehen müssten, damit sie die Gegenwart nicht mehr aussperren, sondern ihr ein zeitgemäßes Zuhause bieten, das hat jetzt der Buchautor und FAZ-Redakteur Niklas Maak aufgeschrieben. Und zwar so, dass man es gerne, dank seiner Sprache oftmals sogar vergnügt liest." Laura Weissmüller, Süddeutsche Zeitung, 07.10.14
"Es ist eine brillant geschriebene, kluge, ja mitreißende Abrechnung mit diesem wunderlichen Traum von Millionen Deutschen ." Gerhard Matzig, Süddeutsche Zeitung, 22.09.14
"Eine präzise und spitzfindige Untersuchung zeitgenössischen Bauens und Wohnens." Miriam Böttger, ZDF Aspekte, 03.10.14
"Das mit Eloquenz und Vehemenz geschriebene Buch ist der dringend nötige Anstoß, über andere Formen des Wohnens und Bauens nachzudenken, über die Neuordnung von öffentlichemund privatem Raum." Susanne Kippenberger, Der Tagesspiegel, 2.11.14
"Eine großartige Abrechnung und kluge Vorschläge." Brigitte Werneburg, Die Tageszeitung, 09.12.14
"Seinem klugen und kundigen Buch sind viele Leser zu wünschen, damit endlich wieder mehr über Baukultur nachgedacht, gesprochen und gestritten wird." Monika Dittrich, Deutschlandfunk, 19.01.15