17,99 €
inkl. MwSt.

Versandfertig in über 4 Wochen
  • Gebundenes Buch

"This collection of poems by women of color covers topics relating to social justice, activism, discrimination and empathy, focusing on the need to speak out and inspiring middle-graders." -Vogue Woke: A Young Poet's Guide to Justice is a collection of poems to inspire kids to stay woke and become a new generation of activists. Historically poets have been on the forefront of social movements. Woke is a collection of poems by women that reflects the joy and passion in the fight for social justice, tackling topics from discrimination to empathy, and acceptance to speaking out. With Theodore…mehr

Produktbeschreibung
"This collection of poems by women of color covers topics relating to social justice, activism, discrimination and empathy, focusing on the need to speak out and inspiring middle-graders." -Vogue Woke: A Young Poet's Guide to Justice is a collection of poems to inspire kids to stay woke and become a new generation of activists. Historically poets have been on the forefront of social movements. Woke is a collection of poems by women that reflects the joy and passion in the fight for social justice, tackling topics from discrimination to empathy, and acceptance to speaking out. With Theodore Taylor's bright, emotional art, and writing from Mahogany L. Browne, Elizabeth Acevedo and Olivia Gatwood, kids will be inspired to create their own art and poems to express how they see justice and injustice. With a foreword by best-selling author Jason Reynolds.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Written by Mahogany L. Browne with Elizabeth Acevedo and Olivia Gatwood; illustrated by Theodore Taylor III; foreword by Jason Reynolds
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.12.2019

Dann schweben wir beide Hand in Hand

Freundschaft mit Gespenstern, lebensrettender Rap, Reisen nach Phantásien, Christkinder in Berlin und eine störrische Erzglocke: Wer im Winter Lesestoff für die ganze Familie sucht, hat reiche Auswahl.

Von Tilman Spreckelsen

Eine Glocke für alle.

"Es pflügte einmal im heiligen Rußland ein Bauer das Feld" - so, im gehobenen Märchenton, fängt die Geschichte an, und dieser Ton klingt bis zum Ende durch. "Die Glocke von grünem Erz" ist eine weniger bekannte Geschichte von Otfried Preußler - kein Vergleich mit der Prominenz der "Kleinen Hexe", des "Räuber Hotzenplotz" oder des "Krabat" -, aber sie ist als Werk Preußlers sofort durch die Sprache des passionierten Erzählers zu erkennen.

Die Geschichte handelt von dem Fund des pflügenden Bauern in seinem Boden: einem eisernen Ring, an dem eine Glocke befestigt ist, die der Bauer mit der Hilfe seines Ochsen ans Tageslicht bringt. "Das ging leicht und glatt, wie man eine Rübe zieht. Und doch war die Glocke größer und schwerer als alle Glocken im ganzen Land."

Die Glocke, so scheint es, entscheidet selbst, dass sie sich finden und bergen lässt. Das ganze Dorf nimmt sich nun ihrer an, man baut einen Glockenturm für sie und erfreut sich an ihrem Klang. Der aber weckt den Neid des Zaren. Er kommt mit seinen Männern ins Dorf, versucht die Glocke abzutransportieren, scheitert aber an ihrem Gewicht - man könnte auch sagen, sie will nicht mitkommen. Und der Zar lässt sie zerstören.

Dabei bleibt es aber nicht, und die kraftvollen Illustrationen Herbert Holzings unterstreichen die Wendung, die die Geschichte nun nimmt: Aus den Splittern der großen Glocke werden viele kleine - "eines so rund und vollkommen wie die anderen" -, so dass nun jeder in der Umgebung ein Glöckchen besitzt. Darüber, was das bedeutet, wird man von Vorleser zu Zuhörer leicht ins Gespräch kommen.

Otfried Preußler, Herbert Holzing: "Die Glocke von grünem Erz"; Thienemann Verlag, Stuttgart 2005; 32 S., geb., 14,90 Euro. Ab 5 Jahre.

Die Oma im Audioguide.

Dass ein Kind Lust hat, mit seiner Oma ins Museum zu gehen, kommt vielleicht gar nicht so selten vor. Dass sich das Mädchen Alma trotzdem so rasch und so entschieden für die Idee ihrer Großmutter erwärmen kann, hat vermutlich mehr mit der Oma als mit der Unternehmung selbst zu tun. Alma weiß, dass einem Vorschlag aus dieser Richtung etwas Besonderes folgen wird, und sie wird ebenso wenig enttäuscht wie die Leser.

Denn im Museum erwartet Alma eine Reise durch die phantastische Bilderwelt des Mittelalters, die sie allein antritt - oder fast allein, denn die Oma ist zwar zunächst verschwunden, aber sie hat sich in die Bilder geschlichen, wo sie nun zwischen den eigentlichen Figuren steht und sich von ihrer Enkelin suchen lässt. Dass diese Aufforderung auch an die Leser ergeht, erhöht den Reiz an diesem verspielten Buch - auch weil die Suche alles andere als einfach ist.

Zugleich aber ist die Oma als Stimme im Audioguide präsent, so dass sie einen ständigen Dialog mit der Enkelin führt. Dabei legt sie ihr die Bilder, vor denen Alma steht, nicht etwa aus, sondern diskutiert mit ihr darüber, so dass Alma nicht einfach belehrt wird, sondern alles kommentieren kann Geschrieben und gemalt hat das Nikolaus Heidelbach, und wie er die Kunstwerke, die er in der Mittelalter-Abteilung des Wallraf-Richartz-Museums vorgefunden hat, seinem eigenen Buch zugrunde legt und seinen eigenen Stil damit interagieren lässt, ist äußerst erkenntnisstiftend und mit diesem Buch noch an kein Ende gekommen. Fürs nächste Mal haben sich Alma und Oma den zweiten Stock des Museums vorgenommen.

Nikolaus Heidelbach: "Alma und Oma im Museum"; Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2019; 48 S., geb., 14,95 Euro. Ab 6 Jahre.

Ein Freund für alle Zeiten.

Wie fängt man die Sache an? "Gespenster aufzustöbern ist ganz schön schwierig", weiß Rebecca Green, "also versuch's lieber gar nicht erst." Tatsächlich verhält es sich umgekehrt: Ein Gespenst, dem an der Freundschaft eines Menschen gelegen ist, findet diesen, vorausgesetzt der Mensch ist "lieb und freundlich" und hat "ein gutes Herz".

Damit zeigt das Bilderbuch von Rebecca Green, das mit dem Ratgebergenre spielt und doch alles andere ist, von Anfang an, dass es beim hier beschriebenen Umgang mit Gespenstern nicht um den wohligen Grusel geht. Denn das Mädchen, das hier abgebildet wird und zu dem sich das eher niedliche Gespenst gesellt, liest bei der ersten Begegnung tatsächlich einen Ratgeber, ein Buch im Buch also. Nur dass der den Titel trägt: "Wie man's schön miteinander hat".

So geht das dann die restlichen Seiten dieses zauberhaft gezeichneten, sehr originellen und insgesamt vergnüglichen Buches zu. Es geht um Mensch und Gespenst, aber eigentlich geht es darum, wie man sich einander von zwei sehr unterschiedlichen Punkten annähert. Gelingt das aber, dann kann die Freundschaft ewig halten.

Und zwar buchstäblich. Am Ende schweben auf einem Friedhof zwei Gespenster Hand in Hand. Wartet man nur lang genug, dann verschwinden die Unterschiede.

Rebecca Green: "Wie man sich mit einem Gespenst anfreundet". Aus dem Englischen von Anna Cramer-Klett. Diogenes Verlag, Zürich 2019; 40 S., geb., 18 Euro. Ab 4 Jahre.

Phantásiens Farben.

Wie man einem einst bestens bekannten Buch, um das es in den vierzig Jahren seit seinem Erscheinen stiller geworden ist, einen neuen, glänzenden Auftritt verschafft, das zeigt Sebastian Meschenmoser mit seinen Illustrationen zur Neuausgabe von Michael Endes Kinderbuchklassiker "Die unendliche Geschichte".

Die Handlung um den lesebegeisterten Bastian Balthasar Bux, der sich begeistert in die literarische Welt begibt, die er in einem gestohlenen Buch vorfindet, und Gefahr läuft, sich darin zu verlieren, ist heute nicht weniger aktuell als 1979, auch wenn inzwischen natürlich ein Medienwechsel vom Buch zum Bildschirm stattgefunden hat und vor allem die Möglichkeiten, die vorgefundene bedrohte Welt mit der eigenen Vorstellungskraft zu beleben und auszuschmücken, nunmehr andere sind.

Meschenmosers Bilder sind klar und zurückhaltend zugleich, sie zeigen das Geschehen in Phantásien und die Protagonisten dieses Landes zwischen den Buchdeckeln, aber sie lassen den Raum, den Bastian so gut wie der Leser benötigt, um das beizusteuern, was noch fehlt. Und kommt damit den Absichten Michael Endes erstaunlich nahe.

Michael Ende, Sebastian Meschenmoser: "Die unendliche Geschichte"; Thienemann Verlag, Stuttgart 2019; 416 S., geb., 35,- Euro. Ab 10 Jahre.

Das Wunder von Berlin.

Nach einem friedlichen Weihnachten sieht das nicht aus: Rico und Oskar, eigentlich allerbeste Freunde seit dem ersten Band von Andreas Steinhöfels Romanserie um die beiden Berliner Jungen, haben sich ein bisschen voneinander entfernt, seit Rico in Oskars Abwesenheit neue Freunde gefunden hatte. Und Oskar wirkt in der Vorweihnachtszeit wie abwesend, beschäftigt mit etwas, von dem er seinen tiefbegabten Freund offensichtlich fernhält.

Zugleich steht die Geburt von Ricos Geschwisterchen bevor, und ein Schneesturm, der über Berlin hineinbricht und alle Verbindungen kappt, tut das Seine, um das Haus in der Dieffenbachstraße, in dem Rico und seit einiger Zeit auch Oskar und sein Vater wohnen, zu einer kleinen Insel zu machen, in dem die Nachbarn näher aneinanderrücken als zuvor. Auch Oskar kann sein Geheimnis, das zugleich eine riesige Verantwortung bedeutet, nicht mehr länger für sich behalten.

Dass Andreas Steinhöfel nach drei Romanen über das Freundespaar deren Geschichte noch lange nicht auserzählt hat, dass er dem Zusammenspiel der beiden dadurch neue Facetten abgewinnt, dass er sie zunehmend selbständiger agieren lässt und doch an ihrer besonderen Verbindung keinen Zweifel lässt, erweist den Autor als einen großartigen Beobachter von Kindern, die langsam auf die Pubertät zusteuern. Fast wirkt es so, als sei Steinhöfel selbst davon überrascht, wie sich Rico und Oskar entwickeln, und dann wieder nimmt er die Zügel des Romans fest in die Hand, um auf ein aberwitziges Finale zuzusteuern.

Andreas Steinhöfel: "Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch"; Carlsen Verlag, Hamburg 2017; 272 S., geb., 14,99 Euro. Ab 10 Jahre.

Gedichte für die Freiheit.

Zwischen Xiomara und ihrer Mutter könnten die Dinge besser stehen - das junge Mädchen, dessen Familie aus der Dominikanischen Republik nach New York gekommen war, fühlt sich von der tiefgläubigen und überall Unheil witternden Mutter beengt, und die Mutter wiederum will Xiomara vor dem Schicksal behüten, jung schwanger zu werden. Dass Xiomaras Gedanken aber durchaus um Jungen kreisen, besonders um den netten Projektpartner in der Schule, kann die Mutter nicht verhindern, und als sie die beiden zufällig beim Küssen beobachtet, verliert sie jedes Maß und alle Kontrolle.

Xiomara allerdings hat noch ein zweites Geheimnis. Sie schreibt eigene Gedichte in ein Notizbuch, und in dieser Form erfahren wir auch ihre Geschichte: dass sie sich schreibend und rappend schließlich emanzipiert, dass sie in diesem Bereich endlich die Anerkennung ihrer Umgebung erfährt.

Es ist ein ungewöhnliches Jugendbuch, das Elizabeth Acevedo geschrieben hat, aus dem Impuls heraus, denjenigen ihrer Schülerinnen, die sich in der Jugendliteratur nicht repräsentiert sahen, eine Stimme zu verleihen, wie sie sagt - und vermutlich noch weit mehr jungen Lesern.

Am Ende aber rückt sich manches zurecht, am schönsten vielleicht im Verhältnis zwischen Xiomara, die sich den Künstlernamen "Poet X" gegeben hat, und dem Prediger der Gemeinde, von dem sich Xiomaras Mutter eigentlich erhofft hatte, er würde den Willen ihrer Tochter brechen. Wie der Geistliche hier um Verständnis wirbt, auf beiden Seiten, macht ihn zu einer der sympathischsten Gestalten des Romans.

Elizabeth Acevedo: "Poet X". Aus dem Englischen von Leticia Wahl; Rowohlt Rotfuchs, Hamburg 2019; 352 S., br., 15,- Euro. Ab 14 Jahre.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.10.2019

Die Wut
der
Xiomara
Der Roman „Poet X“ erzählt
vom Rap als Rettung, um nicht
an destruktiven Gefühlen
zu ersticken und die Kraft der
eigenen Worte zu erleben
VON ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Alles und jeder provozieren sie zu einem wütenden inneren Aufschrei. Nichts in Xiomaras Leben läuft ohne Kampf, Verbitterung und Hass, der sich immer weiter in sie reinfrisst. Ihr das Gefühl gibt, als Tochter einer Einwandererfamilie aus der Dominikanischen Republik minderwertig zu sein. Freiwild für die Männer hier in Harlem, die Drogendealer und Mitschüler, die sie anglotzen und angrapschen. Und dazu von der eigenen Mutter nicht beschützt, sondern beschuldigt zu werden, für diese Anmache verantwortlich zu sein. Als Flittchen beschimpft und mit strengen Verhaltensvorschriften gemaßregelt und unterdrückt. Doch Xiomara findet einen Ausweg, um nicht an ihrer Wut, an ihren Gefühlen zu ersticken: „Dann nehme ich mein Notizbuch / und schreibe und schreibe und schreibe / all jene Sachen, die ich so gerne gesagt hätte. / Forme Gedichte aus einschneidenden Gefühlen, die sich anfühlen, als könnten sie / mich von innen heraus / öffnen.“
Die Autorin Elizabeth Cevedo gibt in ihrem Debüt „Poet X“ (Übertragen von der deutschen Poetry-Slammerin Leticia Wahl) ihrer Heldin die Möglichkeit, sich mit Lyrik, mit Rap zu retten. Vor der Mutter, die ihr immer mehr Angst vor sich selbst macht, weil sie ihre eigenen ambivalenten Gefühle zu Jungs spürt. Denn es gefällt Xiomara auch, durch ihre Schönheit aufzufallen. Wird sie jemals den moralischen Ansprüchen der Mutter genügen, die schon Dates mit Jungs vor der Hochzeit als Sünde ansieht. Die sie zwingt, ständig zur Kirche zu gehen, Xiomara fühlt sich ihrer Bigotterie ausgeliefert.
Alles, was das Mädchen in einem halben Jahr erlebt, das schwierige Familienleben, die ambivalenten Gefühle für seinen Zwillingsbruder, das Verhalten der besten Freundin, wird stakkatoähnlich mit Worten, die zielsicher treffen, auf die Seiten platziert. Wie emotionale Einschläge, in denen Xiomara gnadenlos offen alle Gedanken in die Gedichtform presst, besonders, als sie sich in einen Jungen aus ihrer Klasse verliebt: „Wenn ich an Aman denke, formen sich in mir Gedichte. / Wie Legosteine fügen sich Worte ineinander / wachsen in die Höhe. / Ich fülle Seite um Seite / mit Worten.“
Mit dieser Liebe beginnt ihr Aufstand, sie wird sehr geschickt darin, ihrem häuslichen Gefängnis zu entkommen. Und immer wieder ist es der Rap, den sie heimlich verfasst, der ihr dabei hilft. Sie findet die Unterstützung ihrer Lehrerin, die sie genau beobachtet, ihre Fähigkeiten erkennt und sie bittet, doch am Lyrikkurs teilzunehmen und öffentlich aufzutreten. Bis es so weit ist, muss sie noch das häusliche Drama überstehen, das fast in einer Katastrophe endet, als die Mutter ihre Raps liest und das Notizbuch verbrennt.
Elizabeth Acevedo, die als erste farbige Autorin für ihren Rap-Roman „Poet X“ mit der Carnegie Medal 2019 ausgezeichnet wurde, spricht in ihrer Dankesrede darüber, wie eine schwierige Schülerin sie anregte, „eine Geschichte über junge Menschen zu schreiben, die Raum einnehmen, die sich nicht kleinmachen, die die Kraft ihrer eigenen Worte erleben wollen.“ Und sie schließt mit einem Gedicht – „weil ich denke, dass wir so viel Poesie wie möglich um uns haben sollten.“ (ab 13 Jahre)
Elizabeth Acevedo:
Poet X. Aus dem
Englischen von
Leticia Wahl.
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2019,
351 Seiten, 15 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr