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Eine junge Frau soll einen Mord begangen haben, doch sie bestreitet die Tat. Ein "Gottesgericht" soll ihre Unschuld beweisen. Heinrich, Chef der Wolfsbande, übernimmt die gefährliche Aufgabe.

Produktbeschreibung
Eine junge Frau soll einen Mord begangen haben, doch sie bestreitet die Tat. Ein "Gottesgericht" soll ihre Unschuld beweisen. Heinrich, Chef der Wolfsbande, übernimmt die gefährliche Aufgabe.
Autorenporträt
Waldtraut Lewin, geboren 1937, lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Historische Romane, Kriminalromane, Märchen, Kindergeschichten, Libretti zu zwei Rock-Opern.
Rezensionen
Unterhaltsam und gleichzeitig informativ
Das Mittelalter ist "in" - dies beweisen immer wieder Umfragen. Eine hervorragende Möglichkeit, sich auf unterhaltsame und gleichzeitig informative Weise mit dem Thema zu beschäftigen, stellt diese Serie dar.
Permanent sind sie auf Wanderschaft: Heinrich, genannt "der Wolf", ein entsprungener Klosterzögling von Adel (was jedoch nicht einmal seine Gefährten wissen) und als Ältester Anführer der Gruppe; Lorenz, der Ex-Page, dessen uneingeschränkte Liebe und Loyalität zunächst seiner Bracke (also der Jagdhündin, die sich stets an seiner Seite befindet) gilt, dann aber sofort den anderen beiden Mitgliedern der Bande (obschon dies bei seinen Streitereien mit der kleinen Italienerin nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich wird) und Lucia, die zwölfährige Waise, die auf den Kinderkreuzzügen mehr gesehen hat, als selbst für einen Erwachsenen gut wäre.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz
Und immer wieder geraten sie in Schwierigkeiten oder jemand benötigt ihre Hilfe - so wie im vorliegenden Fall, in dem es gilt, ein junges Mädchen bei einem "Gottesurteil" - also einem Turnier, das stellvertretend für die Angeklagte bestritten wird - vor dem sicheren Tod zu bewahren. Nicht ganz freiwillig stellt sich Heinrich der Herausforderung, die ihm mehr abverlangt als je zuvor - und dem Leser einen wunderbaren Einblick in Waffenlehre und Turnierschule verschafft.
Dass auch der Humor nicht zu kurz kommt, dafür sorgt das Autorinnenduo von Mutter und Tochter auf unaufdringliche, aber doch ironische Weise mit Sätzen wie: "... es klirrt der lange Lukas herein, bekleidet mit einer halben Eisenwarenhandlung: Brustharnisch, Beinschiene, gepanzerte Handschuhe ..."
Adelige Wirtsleute
Über die (rein formalen) Sitten und Gebräuche hinaus, schildern Lewin und Margraf aber auch diesmal schonungslos die im Privatleben üblichen Gepflogenheiten. Da findet niemand etwas dabei, dass Kinder von ihren Eltern mit völlig unbekannten zwangsverheiratet werden; da darf ein hochgestellter Herr die eigene Schwiegertochter ohne Beweispflicht des Mordes bezichtigen und gleichzeitig ihre Hinrichtung vorantreiben und niemand verwehrt einem erzürnten Auftraggeber, den Erbringer der Leistung nicht nur um seinen Lohn zu prellen, sondern ihn sogar straflos zu verstümmeln.
Auch ganz konkrete (und für Unterricht und Leben durchaus nützliche) Informationen finden ihren Niederschlag in diesem Buch. Oder wußten Sie (ohne nachzuschlagen!!!), dass "Pfalzgrafen" nichts anderes waren, als "adelige Wirtsleute", die dem König (oder Kaiser), der ja lange Jahre keine Hauptstadt hatte, auf seiner Wanderschaft von Ort zu Ort in der eigens dazu errichteten "Pfalz" Herberge zu bieten hatten? Eben!
Ein weiterer Band also einer durch und durch empfehlenswerten Serie, von der man hoffen möchte, dass sie noch recht lange läuft. (Michaela Pelz, krimi-forum.de)
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