Unermüdlich kreist Hellmut Seiler die Worte ein, prüft ihre Doppelbödigkeit, jongliert mit ihnen zur Freude der Empfindsamen und zum Verdruß der mit Seitenhieben Attackierten. Dabei versteht er sich auf die milden, zurückhaltenden, erinnerungsschweren Töne ebenso gut wie auf eine harsche Lamentatio über Dummheit, Prüderie und falsche Arroganz. Obwohl sich Seiler in seinen Gedichten auf formal sicherem Terrain bewegt, öffnen sich überall Falltüren und überraschende Metaphern, die einen Autor verraten, der seine Zeit sehr genau und kritisch im Auge behält.
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