Die Ausstellung im Aargauer Kunsthaus umfasste einen historischen Teil, der von der Entdeckung der Wolken in der Malerei um 1800 ausgeht und bis zur frühen Moderne reicht, sowie einen zweiten Teil mit Werken des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Der erste Teil wurde 2004 vom Bucerius Kunst Forum Hamburg konzipiert und anschließend in der Alten Nationalgalerie Berlin gezeigt. Die Aarauer Präsentation der Ausstellung unterscheidet sich durch die zeitliche Fortsetzung des ambitionierten Unternehmens sowie durch die inhaltliche Erweiterung: Nachdem der Himmel in der Kunst um 1800 zu einem eigenständigen künstlerischen Thema wurde und das Wolkenstudium die europäische Landschaftsmalerei in einen neuen Rang erhob, befreite sich das Motiv der Wolke schon bald wieder von der exakten Naturbeobachtung und wurde zu einem eigenen Ausdrucksbild. Der hier vorliegende Bandversteht sich als Lesebuch, in dem das Motiv der Wolken in seinen verschiedenen Bedeutungsebenen beleuchtet wird. Ein kulturhistorisch ausgerichtetes Einführungskapitel erlaubt Blicke in die Literatur- und Geistesgeschichte sowie in andere Kulturräume. Darüber hinaus wird die Frage thematisiert, warum das Bild der Wolke gerade heute so aktuell ist.