Matthias Gehler arbeitete als Redakteur bei der »Neuen Zeit«, der CDU-Tageszeitung der DDR, als ihn Lothar de Maizière als Staatssekretär in die letzte DDR-Regierung holte. Seine Stellvertreterin als Regierungssprecher war Angela Merkel. Gehler schildert sehr lebendig und atmosphärisch dicht die Vorgänge in den Kulissen, die Einflussnahme der »Berater« aus dem Westen und wie die Weichen für die Entwicklung geschickt gestellt wurden. Und er berichtet von der Naivität und Blauäugigkeit, die auf der DDR-Seite vorherrschte. Inzwischen wissen alle Beteiligten mehr. Gehler holt die Erinnerung in die Gegenwart, indem er nicht nur über die Vergangenheit spricht, sondern diese auch mit dem Kenntnisstand von heute beurteilt. Er porträtiert Macher und Versager, integre Charaktere und Opportunisten, über lautere Persönlichkeiten und eben auch Hochstapler, die im Jahr der staatlichen Vereinigung auf der politischen Bühne handelten. Und wie der Osten praktisch über den Tisch gezogen wurde. Alsexklusiver Zeitzeuge bietet er im 75. Jahr der Gründung der beiden deutschen Staaten viel Unbekanntes aus einem entscheidenden Jahr der deutschen Geschichte.