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NPR Best Book of 2017
Los Angeles Times Best Fiction Pick
Refinery29 Best Book of the Year
BOLO Books Top Read of 2017
"Destined to be a classic L.A. novel."-Michael Connelly
When a teen runs away from his father's mysterious commune, he sets in motion a domino effect that will connect six characters desperate for hope and love, set across the sun-bleached canvas of Los Angeles.
From the acclaimed author of Visitation Street, a visionary portrait of contemporary Los Angeles in all its facets, from the Mojave Desert to the Pacific, from the 110 to Skid Row.
During a
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Produktbeschreibung
NPR Best Book of 2017

Los Angeles Times Best Fiction Pick

Refinery29 Best Book of the Year

BOLO Books Top Read of 2017

"Destined to be a classic L.A. novel."-Michael Connelly

When a teen runs away from his father's mysterious commune, he sets in motion a domino effect that will connect six characters desperate for hope and love, set across the sun-bleached canvas of Los Angeles.

From the acclaimed author of Visitation Street, a visionary portrait of contemporary Los Angeles in all its facets, from the Mojave Desert to the Pacific, from the 110 to Skid Row.

During a typically crowded morning commute, a naked runner is dodging between the stalled cars. The strange sight makes the local news and captures the imaginations of a stunning cast of misfits and lost souls.

There's Ren, just out of juvie, who travels to LA in search of his mother. There's Owen and James, teenage twins who live in a desert commune, where their father, a self-proclaimed healer, holds a powerful sway over his disciples. There's Britt, who shows up at the commune harboring a dark secret. There's Tony, a bored and unhappy lawyer who is inspired by the runner. And there's Blake, a drifter hiding in the desert, doing his best to fight off his most violent instincts. Their lives will all intertwine and come crashing together in a shocking way, one that could only happen in this enchanting, dangerous city.

Wonder Valley is a swirling mix of angst, violence, heartache, and yearning-a masterpiece by a writer on the rise.
Autorenporträt
Ivy Pochoda is the author of The Art of Disappearing, Visitation Street, and Wonder Valley, a Los Angeles Times Book Prize finalist and winner of the Strand Critics Award. She lives in Los Angeles.
Rezensionen
"Incandescent... Pochoda keeps you guessing while bringing these lost souls wonderfully, intensely alive." People , Book of the Week

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.07.2019

Lagerkoller in Los Angeles
Die Stadt der Engel mit der Kunst suchend: Ivy Pochodas zwiespältiges deutsches Debüt "Wonder Valley"

Ein Jogger rennt auf dem Freeway mitten durch Los Angeles, zieht locker an den im morgendlichen Dauerstau feststeckenden Limousinen vorbei - und dabei alle Blicke und Handykameras auf sich. Denn er rennt splitterfasernackt. Ivy Pochodas "Wonder Valley" beginnt mit einem starken Bild. Wie eine Sensationsreporterin stürzt sie sich auf diesen Reißer des Tages, ganz so wie man es in einer hyperaktiven Metropole wie Los Angeles eben erwarten würde, um dann doch lieber wie für ein investigatives Lesestück allmählich die Geschichten dahinter aufzurollen.

Geschichten von Leuten, die gelangweilt sind vom immer gleichen Wohlstandstrott, von der Familie entfremdet, von Armut und Ängsten getrieben oder auf der Flucht vor ihrer eigenen Vergangenheit, vor Verfehlungen, Versäumnissen. Erlösung nicht in Sicht. Das sogenannte Erdbebenwetter, über das sich irgendwann jemand beschwert, ist für sie ein Dauerzustand. Eine Abfolge bedeckter Tage, die noch nicht einmal auf Regen hoffen lassen: "Die ganze Stadt wie erstickt, der Himmel ein immer gleiches Badewassergrau, die Luft so reglos, dass man noch im Freien einen Lagerkoller kriegte."

Ähnlich einem Episodenfilm erzählt "Wonder Valley" in Kapiteln, die in und um die Stadt der Engel angesiedelt sind und zwischen den Jahren 2006 und 2010 springen, von Britt, die auf einer Hühnerfarm in der kalifornischen Wüste landet, auf der sich Neo-Hippies um einen ominösen Heiler scharen. Von einem jungen Schwarzen namens Ren, der gerade aus dem Jugendknast freigekommen ist und nun quer durch die Vereinigten Staaten fährt, auf der Suche nach seiner durchgebrannten Mutter. Von zwei Schwerverbrechern, die in der Wüste untertauchen wollen. Von Tony, einem gutsituierten Familienvater in der Midlifecrisis. Ihre Geschichten beginnen an verschiedenen Polen, verlaufen für ein Teilstück des Weges parallel oder schildern dem Rashomon-Prinzip entsprechend dasselbe Ereignis aus verschiedenen Perspektiven.

"Wonder Valley" ist das erste ins Deutsche übersetzte, eigentlich aber schon das dritte Buch von Ivy Pochoda, einer ehemaligen professionellen Squash-Spielerin. Sie lebt in Los Angeles, stammt aber aus Brooklyn. Wahrscheinlich hat sie deshalb diese ostküstentypisch distanzierte Hassliebe zu der Stadt entwickelt, die dem Buch aus jeder Zeile quillt. Seitenlang degradiert sie ihren Plot zur Nebensache, beschreibt lieber Umgebungen, erschafft Atmosphären. Der unerbittliche Sonnenschein, der in der Wüste jedes pflanzliche Leben innerhalb von Stunden verdorren lässt. Die heruntergekommensten Ecken von Downtown, die Gleichförmigkeit von Suburbia. Egal ob Großstadt oder Natur, reiche oder arme Nachbarschaft, mit oder ohne Dach über dem Kopf - in "Wonder Valley" ist jede Umgebung auf ihre eigene Weise überlebensfeindlich, barbarisch.

Schreiben kann Pochoda also ohne Zweifel, nur verlässt sie sich dabei immer wieder auf die gleichen Strategien, deutet die Jahre zurückliegenden Sündenfälle ihrer Protagonisten wiederholt nur an, um einem den real scoop irgendwann scheinbar beiläufig in einem Nebensatz vor die Füße fallen zu lassen. Zunächst einmal mag das als clevere Verzögerungstaktik durchgehen. Nur wird die Methode irgendwann vorhersagbar und lässt die Geschichte wie eine einzige ausufernde Exposition erscheinen, bis das Ende regelrecht verpufft. Antiklimaktisch, unbefriedigend gar. Die Erkenntnisse bleiben eindimensional, die Nebenfiguren und Feindbilder wirken wie Bequemlichkeiten einer Autorin, die für die Weltsicht ihrer kaputten Antihelden vielleicht ein wenig zu viel Empathie aufbringt. Es ist nun einmal schockierend einfach, überspannte Helikoptermütter und naiv-verzogene Hippiemädchen so zu beschreiben, dass jeder sie als Nervensägen empfindet.

Der einzige Ausweg - nicht aus ihrer wirtschaftlichen Misere, aber immerhin aus der mentalen Abwärtsspirale -, der den Figuren in "Wonder Valley" bleibt, ist die Kunst. Sie hüten handgeschnitzte Schachfiguren wie ein Erbstück von unschätzbarem Wert, zeichnen auf herumliegenden Zeitungsseiten, Wohnungslose zücken Kodak-Einwegkameras und berichten stolz von ihren Fotoausstellungen im Gemeindezentrum, wieder andere sprayen ihre Grafitti auf alles, was lang genug stillhält. Pochoda gibt sich als Anwältin einer solchen gesellschaftlichen Polyphonie; das Wertvolle an Kunstwerken gleich welcher Qualität sei doch gerade, dass jeder seine eigene Wahrheit aus ihnen herauslesen könne. Nur um dann doch die Vielstimmigkeit abrupt zu unterbrechen: Am Ende wendet sich die Erzählerinnenstimme direkt an die Leserschaft wie die Moderatorin einer drittklassigen Fernsehreportage, um noch dem Letzten zu erklären, wie das Schicksal der Figuren das reale Leben spiegelt.

KATRIN DOERKSEN.

Ivy Pochoda: "Wonder Valley". Roman.

Aus dem Englischen von Sabine Roth und Rudolf Hermstein.

ars vivendi Verlag, Cadolzburg 2019.

400 S., br., 18,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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