Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1,7, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Nach zehn Jahren an der Spitze seiner Partei gab Gregor Gysi, Fraktionsvorsitzender der LINKEN und Oppositionsführer im deutschen Bundestag, am 07. Juni 2015 bekannt, nicht erneut für dieses Amt kandidieren zu wollen.Als seine sicheren Nachfolger gelten Sahra Wagenknecht, ihres Zeichens dem orthodoxen Parteiflügel entstammend, und Dietmar Bartsch, der die Reformer der Partei vertritt. Statt auf Bundestagsebene einen Generationswechsel zu vollführen, setzten die LINKEN auf altbewährtes und gerieten somit in die Kritik, den Absprung in die neue Zeit gänzlich verpasst zu haben. Hinzu kommt, dass Wagenknecht und Bartsch sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Standpunkte oft uneins waren und womöglich auch in Zukunft sein werden. Somit könnte sich die Linke künftig an Grundsatzdebatten aufhalten und in einen Reformstau bzw. Stillstand verfallen, welcher gerade einer alternativen Partei, wie es die Linke zumindest in Westdeutschland ist, stark schaden könnte.Des Weiteren wird auf Bundestagsebene seit längerem über eine rot-rot-grün Koalition debattiert, die nach Meinung vieler vor allem Gregor Gysis Verdienst ist, deren Verhandlungen allerdings seit einiger Zeit stagnieren. Fraglich ist nun, ob der Führungswechsel der LINKEN die Möglichkeit bietet, eben jene Gespräche voranzutreiben, oder ob die aus dem linken Parteiflügel stammende Wagenknecht, welche als SPD-feindlich gilt, die Verhandlungen gänzlich zum Erliegen bringen könnte.Während Gysi seine Partei von einer Fundamentalopposition hin zu einem potentiellen Koalitionspartner bringen wollte und für viele als charismatischer Politiker gilt, der schwer zu ersetzten sein wird, ist er für seine Kritiker lediglich ein fabelhafter Rhetoriker, der versuchte die LINKE als alternative Partei zu erhalten und gleichzeitig regierungsfähig zu machen. Es ergibt sich also folgende Forschungsfrage: Worauf begründet sich der Erfolg Gregor Gysis an der Parteispitze der LINKEN?
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