Was sind die Punkte, die über das Überleben von Unternehmen in den folgenden Jahren entscheiden? Der Managementvordenker Gary Hamel identifiziert hier 5 Punkte: Werte, Innovation, Anpassungsfähigkeit, Leidenschaft und Ideologie.
Managementvordenker Gary Hamel ruft dazu auf, Management neu zu definieren und zu erfinden!
Sein Buch ist eine Agenda für Unternehmen von morgen! Wer dauerhaft erfolgreich sein will, muss sich auf das Wesentliche fokussieren - und zwar heute und jetzt.
In seinem Buch zeigt Hamel die 5 Faktoren der Unternehmensführung, mit denen Manager und Führungskräfte das Überleben ihres Unternehmens in Zukunft sichern können:
- Werte: Wir brauchen eine moderne Unternehmensethik.
- Innovation: Dem Reden über Innovationen müssen endlich auch Taten folgen. Sie allein sind langfristig wertschöpfend.
- Anpassungsfähigkeit: Wir müssen uns an der Zukunft ausrichten, nicht der Vergangenheit. Erfolg muss immer wieder neu erfunden werden. Dies erfordert Flexibilität.
- Leidenschaft: Nur mit Leidenschaft gelingen Innovationen und das Außergewöhnliche für den Kunden.
- Ideologie: Wir brauchen bessere Geschäftsprinzipien, die uns leiten.
Managementvordenker Gary Hamel ruft dazu auf, Management neu zu definieren und zu erfinden!
Sein Buch ist eine Agenda für Unternehmen von morgen! Wer dauerhaft erfolgreich sein will, muss sich auf das Wesentliche fokussieren - und zwar heute und jetzt.
In seinem Buch zeigt Hamel die 5 Faktoren der Unternehmensführung, mit denen Manager und Führungskräfte das Überleben ihres Unternehmens in Zukunft sichern können:
- Werte: Wir brauchen eine moderne Unternehmensethik.
- Innovation: Dem Reden über Innovationen müssen endlich auch Taten folgen. Sie allein sind langfristig wertschöpfend.
- Anpassungsfähigkeit: Wir müssen uns an der Zukunft ausrichten, nicht der Vergangenheit. Erfolg muss immer wieder neu erfunden werden. Dies erfordert Flexibilität.
- Leidenschaft: Nur mit Leidenschaft gelingen Innovationen und das Außergewöhnliche für den Kunden.
- Ideologie: Wir brauchen bessere Geschäftsprinzipien, die uns leiten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.06.2013In der Tapas-Bar
Im Management geht es nicht nur um Effizienz
Gary Hamel gilt als einer der prominentesten Managementvordenker in den Vereinigten Staaten. Mit seinem neuen Buch, das einen vielversprechenden Titel aufweist, knüpft er nahtlos an seine im Jahre 2007 erschienene Arbeit "The Future of Management" (F.A.Z. vom 9. Juni 2008) an.
Er versteht seine lesenswerte Schrift, die allerdings nicht nur neue Inhalte aufweist, als leidenschaftliches Plädoyer dafür, das Management, wie wir es kennen, neu zu erfinden und unsere vorgefassten Ansichten über die kapitalistische Wirtschaftsordnung, die darin agierenden Institutionen und das Arbeitsleben von Grund auf zu überdenken. Es bedürfe einer Revolution im Management, wenn die Unternehmen heute in einem Umfeld unablässiger Veränderungen, eines gnadenlosen Wettbewerbs und unaufhaltsamer Innovationen erfolgreich bestehen wollten.
Erfreulicherweise präsentiert Hamel dem Leser kein populistisches Manager-Bashing, vielmehr bietet er konstruktive, umsetzbare Empfehlungen für eine dringend erforderliche Rejustierung des handlungsleitenden Wertekanons für Manager in einer Marktwirtschaft einerseits und eine Neuerfindung der Managementsysteme und -prozesse jenseits des grassierenden Kontroll- und Effizienzwahns andererseits.
Er beklagt zu Recht, dass Manager aus der ganzen Welt die vergangenen Jahre damit zugebracht hätten, das letzte Quentchen Ineffizienz aus den Betriebsprozessen herauszupressen. Dabei hätten sie in ihrem Übereifer die Augen davor verschlossen, dass ihre gemeinhin als beste Verfahren angesehenen Managementsysteme und -prozesse kontraproduktiv seien und zu einer gefährlichen Infektion der Unternehmen mit akuter "Kontrollitis" geführt hätten. Dadurch würden Initiative, Kreativität und Innovation der Mitarbeiter - besonders derer, die mit den Kunden eng zusammenarbeiten - behindert oder sogar verhindert. Das heutige Mainstream-Management sei nicht in der Lage, die Unternehmen nachhaltig in der Erfolgsspur zu halten.
Für Hamel sind in dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld fünf Erfolgsfaktoren von entscheidender Bedeutung: Rückbesinnung auf alte (bäuerliche) Werte wie Verantwortung für das Ganze eines Unternehmens und für alle Stakeholder, Innovation, Anpassungsfähigkeit ("resilience"), Leidenschaft ("passion") und eine neue Managementideologie, die nicht wie über Jahrzehnte hinweg die Kontrolle zum obersten Führungsprinzip erhebt. Er plädiert stattdessen schon seit vielen Jahren für meritokratische Strukturen in den Unternehmen, in denen sich die Manager als verantwortungsbewusste und vertrauenswürdige Sachwalter (nicht Verwalter, wie es in der deutschen Übersetzung leider grob fälschlicherweise heißt) der Karrieren, Fähigkeiten, Ressourcen und der Werte des Unternehmens sehen müssten.
Die ihnen überantworteten Unternehmen sollten sie daher als Treuhandvermögen betrachten und nicht als Mittel, um daraus in erster Linie (kurzfristigen) persönlichen Gewinn zu erzielen. Dabei hätten sie die Verpflichtung, die gegenwärtigen Ressourcen so zu nutzen, dass auch die Zukunft gesichert bleibe. Gerechtigkeit müssten sie insbesondere bei der Gewinnverteilung walten lassen.
Seinem Parforceritt durch die Irrungen des Mainstream-Managements stellt der renommierte Autor eine ihresgleichen suchende messerscharfe Analyse der Finanz- und Wirtschaftskrise voran. Die Krise habe sich als zwangsläufige Folge eines unglaublich verantwortungslosen Schuldengelages ergeben. Auslöser sei eine Krise der Moral gewesen. Völlig verantwortungslos hätten die Schlaumeier an der Wall Street gehandelt, die jene Aufgabe hatten, den Hypothekenschrott in attraktive Wertpapiere zu transformieren, dabei aber ihre eigenen Fähigkeiten zur Aufteilung und Stückelung von Risiken restlos überschätzten.
Verantwortungslos hätten aber auch Amerikas Regulatoren gehandelt, die alle Befugnisse hatten, um den irrationalen Überschwang der Finanzindustrie einzudämmen, dies jedoch nicht taten und dem Treiben zusahen. In der Krise habe nicht - wie oft behauptet - der Kapitalismus versagt, vielmehr habe es bei den Wächtern des Kapitalismus einen Totalausfall der kollektiven moralischen Urteilsfähigkeit gegeben. Dieses Kapitel allein, in dem sich der bekennende Marktwirtschaftler als echter Wutbürger geriert, lohnt schon die Anschaffung des Buches.
In den folgenden Kapiteln kommt Hamel wieder auf seine fünf Erfolgsfaktoren zurück. Jeden Erfolgsfaktor unterlegt er kunstfertig mit einem Quintett von sich komplementär ergänzenden Handlungsempfehlungen. Somit wird das facettenreiche Thema "erfolgreiches Management" in 25 Kapiteln behandelt. Diese sind modular aufgebaut, kurz gehalten und gut lesbar und mit Beispielen angereichert. Diese Dosierung seiner Ratschläge hat für die Zielgruppe nachdenkende, für Veränderungen bereite Manager den Vorteil, dass sie sich nicht zwangsläufig durch das ganze Buch quälen müssen, sondern einzelne Kapitel selektieren können.
Der Autor offeriert nach seinen eigenen Worten kein Sieben-Gänge-Menü, sondern lädt ein in eine Tapas-Bar. Diese Einladung sollten verantwortungsbewusste Manager annehmen, um besser gewappnet zu sein für die Herausforderungen, die jene im Buchtitel angesprochene neue Realität des unternehmerischen Umfeldes mit sich bringt.
ROBERT FIETEN.
Gary Hamel: Worauf es jetzt ankommt.
Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2013, 297 Seiten, 29,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Management geht es nicht nur um Effizienz
Gary Hamel gilt als einer der prominentesten Managementvordenker in den Vereinigten Staaten. Mit seinem neuen Buch, das einen vielversprechenden Titel aufweist, knüpft er nahtlos an seine im Jahre 2007 erschienene Arbeit "The Future of Management" (F.A.Z. vom 9. Juni 2008) an.
Er versteht seine lesenswerte Schrift, die allerdings nicht nur neue Inhalte aufweist, als leidenschaftliches Plädoyer dafür, das Management, wie wir es kennen, neu zu erfinden und unsere vorgefassten Ansichten über die kapitalistische Wirtschaftsordnung, die darin agierenden Institutionen und das Arbeitsleben von Grund auf zu überdenken. Es bedürfe einer Revolution im Management, wenn die Unternehmen heute in einem Umfeld unablässiger Veränderungen, eines gnadenlosen Wettbewerbs und unaufhaltsamer Innovationen erfolgreich bestehen wollten.
Erfreulicherweise präsentiert Hamel dem Leser kein populistisches Manager-Bashing, vielmehr bietet er konstruktive, umsetzbare Empfehlungen für eine dringend erforderliche Rejustierung des handlungsleitenden Wertekanons für Manager in einer Marktwirtschaft einerseits und eine Neuerfindung der Managementsysteme und -prozesse jenseits des grassierenden Kontroll- und Effizienzwahns andererseits.
Er beklagt zu Recht, dass Manager aus der ganzen Welt die vergangenen Jahre damit zugebracht hätten, das letzte Quentchen Ineffizienz aus den Betriebsprozessen herauszupressen. Dabei hätten sie in ihrem Übereifer die Augen davor verschlossen, dass ihre gemeinhin als beste Verfahren angesehenen Managementsysteme und -prozesse kontraproduktiv seien und zu einer gefährlichen Infektion der Unternehmen mit akuter "Kontrollitis" geführt hätten. Dadurch würden Initiative, Kreativität und Innovation der Mitarbeiter - besonders derer, die mit den Kunden eng zusammenarbeiten - behindert oder sogar verhindert. Das heutige Mainstream-Management sei nicht in der Lage, die Unternehmen nachhaltig in der Erfolgsspur zu halten.
Für Hamel sind in dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld fünf Erfolgsfaktoren von entscheidender Bedeutung: Rückbesinnung auf alte (bäuerliche) Werte wie Verantwortung für das Ganze eines Unternehmens und für alle Stakeholder, Innovation, Anpassungsfähigkeit ("resilience"), Leidenschaft ("passion") und eine neue Managementideologie, die nicht wie über Jahrzehnte hinweg die Kontrolle zum obersten Führungsprinzip erhebt. Er plädiert stattdessen schon seit vielen Jahren für meritokratische Strukturen in den Unternehmen, in denen sich die Manager als verantwortungsbewusste und vertrauenswürdige Sachwalter (nicht Verwalter, wie es in der deutschen Übersetzung leider grob fälschlicherweise heißt) der Karrieren, Fähigkeiten, Ressourcen und der Werte des Unternehmens sehen müssten.
Die ihnen überantworteten Unternehmen sollten sie daher als Treuhandvermögen betrachten und nicht als Mittel, um daraus in erster Linie (kurzfristigen) persönlichen Gewinn zu erzielen. Dabei hätten sie die Verpflichtung, die gegenwärtigen Ressourcen so zu nutzen, dass auch die Zukunft gesichert bleibe. Gerechtigkeit müssten sie insbesondere bei der Gewinnverteilung walten lassen.
Seinem Parforceritt durch die Irrungen des Mainstream-Managements stellt der renommierte Autor eine ihresgleichen suchende messerscharfe Analyse der Finanz- und Wirtschaftskrise voran. Die Krise habe sich als zwangsläufige Folge eines unglaublich verantwortungslosen Schuldengelages ergeben. Auslöser sei eine Krise der Moral gewesen. Völlig verantwortungslos hätten die Schlaumeier an der Wall Street gehandelt, die jene Aufgabe hatten, den Hypothekenschrott in attraktive Wertpapiere zu transformieren, dabei aber ihre eigenen Fähigkeiten zur Aufteilung und Stückelung von Risiken restlos überschätzten.
Verantwortungslos hätten aber auch Amerikas Regulatoren gehandelt, die alle Befugnisse hatten, um den irrationalen Überschwang der Finanzindustrie einzudämmen, dies jedoch nicht taten und dem Treiben zusahen. In der Krise habe nicht - wie oft behauptet - der Kapitalismus versagt, vielmehr habe es bei den Wächtern des Kapitalismus einen Totalausfall der kollektiven moralischen Urteilsfähigkeit gegeben. Dieses Kapitel allein, in dem sich der bekennende Marktwirtschaftler als echter Wutbürger geriert, lohnt schon die Anschaffung des Buches.
In den folgenden Kapiteln kommt Hamel wieder auf seine fünf Erfolgsfaktoren zurück. Jeden Erfolgsfaktor unterlegt er kunstfertig mit einem Quintett von sich komplementär ergänzenden Handlungsempfehlungen. Somit wird das facettenreiche Thema "erfolgreiches Management" in 25 Kapiteln behandelt. Diese sind modular aufgebaut, kurz gehalten und gut lesbar und mit Beispielen angereichert. Diese Dosierung seiner Ratschläge hat für die Zielgruppe nachdenkende, für Veränderungen bereite Manager den Vorteil, dass sie sich nicht zwangsläufig durch das ganze Buch quälen müssen, sondern einzelne Kapitel selektieren können.
Der Autor offeriert nach seinen eigenen Worten kein Sieben-Gänge-Menü, sondern lädt ein in eine Tapas-Bar. Diese Einladung sollten verantwortungsbewusste Manager annehmen, um besser gewappnet zu sein für die Herausforderungen, die jene im Buchtitel angesprochene neue Realität des unternehmerischen Umfeldes mit sich bringt.
ROBERT FIETEN.
Gary Hamel: Worauf es jetzt ankommt.
Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2013, 297 Seiten, 29,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Hamels Antwort auf die veränderten Zustände (enorm schneller Wandel, gut informierte Konsumenten, neue technologische Möglichkeiten, sich schnell wandelnde Bedürfnisse) heißt Innovation. Natürlich hat er mit "Worauf es jetzt ankommt" kein Handbuch für das Innovationsmanagement geschrieben. Vielmehr zeigt er die Notwendigkeit auf, die "Pyramide auf den Kopf zu stellen". Nur so, das ist seine Überzeugung, können Unternehmen als Ganzes innovativ werden. Die Mitarbeiter nicht "mitnehmen", sondern das Unternehmen von den Mitarbeitern gestalten und voranbringen lassen, heißt die Devise. Ein Nachdenkbuch für Manager und alle, die Verantwortung in Unternehmen tragen.
Wolfgang Hanfstein, www.Roter-Reiter.de September 2013
Wolfgang Hanfstein, www.Roter-Reiter.de September 2013