ERNSTE LAGE. "Ein internationales Klimaabkommen wird nur dann Erfolg haben, wenn sich . . . die USA einbinden lassen." Als Michael Baumann den Satz für die deutsche Ausgabe des diesjährigen Worldwatch-Berichts zur Lage der Welt schrieb, war George W. Bushs supermächtiger Ausstieg aus der globalen Klimaverantwortung noch nicht bekannt. Um so aktueller wirkt es, daß Baumann - vom Sachverständigen zum (parlamentarischen) "Mitglied" der Enquete-Kommission "Globalisierung der Weltwirtschaft" befördert - im einleitenden Kapitel den vom Menschen (mit)verursachten Klimawandel als "perfektes Verbrechen" in den Vordergrund stellt. Aber auch die acht aus der englischen Ausgabe übernommenen Kapitel zeigen: Die Lage ist weiterhin ernst. Der zumindest in der Medienöffentlichkeit verbreitete Eindruck, einige seit langem drängende Probleme seien inzwischen gelöst, wird durch den Bericht mit Daten und Analysen widerlegt: "Wenn alles so weitergeht wie bisher, können wir den Kampf gegen den Hunger nicht mehr gewinnen." Vielleicht sollte Präsident Bush sich auch aus diesem Kampf verabschieden, um die Weltöffentlichkeit wachzurütteln. (Worldwatch Institute : "Zur Lage der Welt 2001". Prognosen für das Überleben unseres Planeten. Aus dem Englischen von Kurt Beginnen, Susanne Kuhlmann-Krieg, Thomas Pfeiffer, Stefan Röhrich, Susanne Rudloff und Heinz Tophinke. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2001. 336 S., Abb., br., 29,90 DM.)
acba
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