Unmittelbar nach seiner Trennung von Lou Andreas-Salomé hielt sich Rilke im Herbst 1900 zu einem längeren Besuch bei dem Grafiker und Maler Heinrich Vogeler in Worpswede bei Bremen auf. Dort lernte er die Mitglieder des Künstlerkreises um Vogeler kennen, darunter auch die Bildhauerin Clara Westhoff, die er im darauffolgenden Frühjahr heiratete. Unter dem Eindruck vor allem der Landschaftsmalerei der Künstlerkolonie verfasste Rilke essayistische Porträts der Maler Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Fritz Overbeck, Hans am Ende und Heinrich Vogeler, die er im Frühjahr 1902 unter dem Titel "Worpswede" fertigstellte. Kurz darauf trennte sich Rilke von seiner Frau und der gemeinsamen Tochter und übersiedelte nach Paris, um seine bekannte Monografie über Rodin zu schreiben.