Literatur soll erfreuen und den Menschen nützen. Diese antike Forderung - prodesse et delectare - des römischen Dichters Horaz hat sich Elisabeth Schrattenholzer auf ihre Fahnen geschrieben. Das gelingt am unmittelbarsten mit Gedichten, ist sie überzeugt. Denn Gedichte sind in ihrer Ökonomie eine Art Sprache kompakt: "Eigentlich sind Gedichte die modernste Möglichkeit des sprachlichen Ausdrucks". So wie sich im Leben poetische, nachdenkliche und Taten fordernde Momente mischen, tun sie das oftmals in Gedichten.Neuerdings fragt die Literaturwissenschaft danach, auf welche Weise denn der Lebenshintergrund einer Autorin, eines Autors das Werk beeinflusst. Die Erzählungen zum "Drumherum der Gedichte", wie die Autorin es nennt, kommen diesem Interesse entgegen. Um einen Begriff aus der Musik auszuleihen: das Buch ist ein Crossover. Es ist eine Mischung aus Lyrik und Epik mit beiläufig eingestreuten Überlegungen zur Wirkung von Formen. Der ausdrückliche Wunsch der Autorin ist es, dass die Gedichte, Gedanken und Geschichten den Leser, die Leserin gewinnbringend begleiten mögen.