Heutzutage erscheint es kühn, das "Wort des lebendigen Gottes" in die Zeit hinein zusagen. Dennoch bleibt es göttlicher Auftrag an jeden berufenen Prediger und überhaupt an jeden Christenmenschen, um damit Gott die Ehre zu geben. Hinzu kommt aber noch, dass in der Geschichte des Alten und des Neuen Gottesvolkes das "Wort Gottes" nie allein auf ein akustisches Signal reduziert wurde. Immer sah man das Wort mit unmittelbar verbundenem Wirken und Geschehen verknüpft: So steht das Wort des Schöpfer-Gottes am Anfang des Kosmos und ruft die Geschöpfe ins Leben. Es ist das Wort Gottes, das in den "Zehn Worten" oder "Zehn Geboten" Weisung und Maßstab gibt. Und es ist das Wort Gottes, das in Jesus Christus Mensch geworden ist, Kirche baut und dann Menschen um Jesu Christi willen zur Vollendung in Gottes Reich zieht. Wenn darum Predigt lebendige Verkündigung des "Wortes des lebendigen Gottes" sein soll, so darf damit gerechnet werden, dass Menschen dadurch getröstet, gelenkt und in Ewigkeit froh gemacht werden.