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In der vorliegenden Studie wird untersucht, in welcher Form sich die frühgriechischen Philosophen jeweils mitgeteilt haben und für welchen sozialen Ort diese Mitteilungen jeweils bestimmt gewesen sind.
Es erweist sich, daß die frühgriechischen Philosophen sich sowohl mündlich (oral) wie auch schriftlich (literarisch) mitgeteilt haben; die literarische Mitteilung erfolgt sowohl in Poesie wie auch in Prosa.
Es erweist sich weiter, daß nur die Poesie über einen festen sozialen Ort in der Polis verfügte (die altetablierte rhapsodische performance); Oralität und Prosa müssen einen solchen Ort
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Produktbeschreibung
In der vorliegenden Studie wird untersucht, in welcher Form sich die frühgriechischen Philosophen jeweils mitgeteilt haben und für welchen sozialen Ort diese Mitteilungen jeweils bestimmt gewesen sind.

Es erweist sich, daß die frühgriechischen Philosophen sich sowohl mündlich (oral) wie auch schriftlich (literarisch) mitgeteilt haben; die literarische Mitteilung erfolgt sowohl in Poesie wie auch in Prosa.

Es erweist sich weiter, daß nur die Poesie über einen festen sozialen Ort in der Polis verfügte (die altetablierte rhapsodische performance); Oralität und Prosa müssen einen solchen Ort jeweils ad hoc selbst finden bzw. erfinden (öffentliche Ratsversammlung, privates Versammlungslokal, Vorlesung in privatem Kreis, persönliches Gespräch an öffentlichem oder privatem Ort, eigenständige Lektüre als einsamer Leser).

Diese Inkonstanz sowohl im Formalen wie auch im Sozialen, die in der Epoche der frühgriechischen Philosophie (spätarchaische und klassische Zeit) ohne Beispiel ist, verweist darauf, daß die frühgriechische Philosophie kein gedankliches Kontinuum bildet, sondern diskontinuierlich verläuft: Es läßt sich zeigen, daß mit jeder Änderung des Denkens sich auch Form und Ort der Mitteilung dieses Denkens jeweils ändern und daß alle Änderungen von Form und Ort auch jeweils etwas über die philosophische Intention aussagen, denen sie sich jeweils verdanken.Während die traditionelle philosophiegeschichtliche Betrachtungsweise die philosophische Mitteilung selbst in den Mittelpunkt der Interpretation rückt, ohne jene philosophische Intention näher ins Auge zu fassen, wie sie die Wahl von Form und Ort der Mitteilung jeweils erkennen läßt, gelingt es dieser sowohl literatur- wie sozialgeschichtlich ausgerichteten Studie über das frühe Denken der Griechen neue und andere Erkenntnisse an den Tag zu fördern.
Autorenporträt
Patzer, Andreas§Andreas Patzer, geb. am 1.1.1943 in Marburg/Lahn, ist Professor für Griechische und Lateinische Philologie an der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Hauptsächliche Forschungsgebiete: Archaisches Epos, Frühgriechische Philosophie, Sophistik, Sokrates und die Sokratik sowie der Nietzsche-Komplex.