Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1, Universität Wien (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Unter Wortbildung verstehen wir die regelhafte Synthese neuer Wörter. Die Wortbildungslehre ist daher ein Bereich, der sowohl der Lexik als auch der Morphologie angehört.Wortbildung stellt das wichtigste Mittel zur Wortschatzerweiterung einer Sprache dar: Die Wortfamilie um ein Simplizium kann über 500 Wörter fassen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der okkasionellen Wortbildung: Etwa ein Drittel aller Wortbildungskonstruktionen eines Zeitungstextes sind nicht im Wörterbuch verzeichnet.In der Dialektologie wird der Bereich der Wortbildung selten berücksichtigt, da Dialekt gegenüber Standardsprache als defizitäres Sprachsystem betrachtet wird. Dialekt weist eine geringere Ausstattung auf grammatischer Ebene auf: Der Wortschatz ist kleiner, die syntaktischen und morphologischen Möglichkeiten sind herabgesetzt, das Inventar an grammatischen Kategorien ist geringer. Trotzdem erfüllt jeder Dialekt alle Anforderungen, die an ein funktionierendes Sprachsystem gestellt werden. Alles, was in Standardsprache ausgedrückt werden kann, kann auch in einem Dialekt ausgedrückt werden.Unter Berücksichtigung semantischer und funktionalpragmatischer Aspekte erweist sich der Dialekt sogar als leistungsfähiger. Dialekt bietet mehr Möglichkeiten der semantischen Differenzierung als die Standardsprache."In der sprachlichen Beschreibung feinster Differenzierung des konkreten täglichen Lebens. z.B. den Sinnbezirken der Bewegung, der Emotionalität, der konkreten Sinneseindrücke, ist der noch voll ausgestattete Dialekt, wenn er darüberhinaus noch expansiv ist, der Hochsprache an Zahl und Nuancierung der Wörter überlegen."
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