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Sprache mit Geld zu vergleichen, ist seit der Antike geläufig. Die heute verbreitete Meinung, daß dieser Topos immer die Konventionalität der Sprache zum Ausdruck bringe, ist jedoch irrig: zum einen sind beide Seiten des Vergleichs klärungsbedürftig, d.h. die Theorie der Geldzeichen ist ebensowenig selbstverständlich wie diejenige der Sprachzeichen; zum anderen sind Topoi als Argumentationsmittel ausgesprochen flexibel und relativ zum historischen Wissensstand. Eine ausführliche Einleitung untersucht die Bedeutung der Topik als spezifisches Arbeitsgebiet der Literaturwissenschaft im…mehr

Produktbeschreibung
Sprache mit Geld zu vergleichen, ist seit der Antike geläufig. Die heute verbreitete Meinung, daß dieser Topos immer die Konventionalität der Sprache zum Ausdruck bringe, ist jedoch irrig: zum einen sind beide Seiten des Vergleichs klärungsbedürftig, d.h. die Theorie der Geldzeichen ist ebensowenig selbstverständlich wie diejenige der Sprachzeichen; zum anderen sind Topoi als Argumentationsmittel ausgesprochen flexibel und relativ zum historischen Wissensstand. Eine ausführliche Einleitung untersucht die Bedeutung der Topik als spezifisches Arbeitsgebiet der Literaturwissenschaft im wissenschaftlichen Bereich.

Comparing language with money has been customary since Classical Antiquity. The widely held opinion that this topos invariably highlights the conventional nature of language is however a fallacy. First of all, both sides of the comparison are in need of clarification - the theory of the symbols for money is just as problematic as the theory of linguistic signs. Secondly, topoi as a means of argumentation are remarkably flexible and need to be regarded in terms of the state of knowledge at a given time. A detailed introduction examines the significance of the study of topoi as a field of research in that specific area of literary studies concerned with the history of the discipline.
Welche Aufgaben kann die Literaturwissenschaft im interdisziplinären oder kulturwissenschaftlichen Bereich erfüllen, wenn die Zugehörigkeit der untersuchten Texte zur Literatur durch keinen Kanon garantiert ist? In einer umfangreichen Einführung wird die Funktion der Topik auf diese Fragestellung hin bestimmt. Die Wahl der Topik hat zwei Gründe: erstens nimmt eine Reihe von traditionellen literarischen Fragestellungen auf das Phänomen der uneigentlichen Rede Bezug, zweitens schlägt diese durch ihre Zugehörigkeit zum System der Rhetorik eine Brücke zu einem wissenssoziologischen Kulturbegriff. Der Hauptteil von Werte und Worte liefert eine exemplarische Anwendung dieser theoretischen Überlegungen auf den Topos des Geld-Sprach-Vergleichs. Im Anschluß an die Darstellung des ökonomischen Denkens bei Leibniz, Hamann und Müller werden aus den wissenschaftshistorischen Implikationen der Theorien zu monetärem und sprachlichem Wert eine Reihe von Denkfiguren rekonstruiert, welche die Verbindung zwischen Nationalökonomie und Sprachtheorie kennzeichnen. Schließlich wird in einem zusätzlichen Abstraktionsschritt versucht, den Zusammenhang zwischen der Etablierung einer Ideologie des Ästhetischen und derjenigen wirtschaftsliberaler Theoreme aufzuzeigen.