Akademische Arbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Französische Philologie - Linguistik, Université Catholique de Lyon (ESTRI), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Tagebuch des Esaïe Colladon ist eine sprachhistorisch ausgesprochen ergiebige Primärquelle mit hohem objektiven Erkenntnisgewinn für die französische Sprachgeschichte. Es ist repräsentativ für den sehr bewegten Teilausschnitt der Genfer Lokalgeschichte und erlaubt als 'Geschichte von unten¿ bemerkenswerte Einblicke in die Alltagsgeschichte einer religiös diskriminierten Bevölkerungsgruppe. Das Manuskript, das nicht für eine Publikation bzw. die breite Masse gedacht war, hatte ganz offensichtlich weder stilistische noch wissenschaftliche Ansprüche und ist folglich ein wichtiges Dokument, das dazu beiträgt, das zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Genf, also der Peripherie der westlichen Eidgenossenschaft, gesprochene Französische zu rekonstruieren, eine Art Puzzlestück, das sich in das größere sprachliche Gesamtbild des vorklassischen Französischen (1500-1650) einfügt und dieses in vielfacher Weise korrigiert bzw. vervollständigt. Der Einfluss des Frankoprovenzalischen auf den Wortschatz Colladons ist hierbei beachtlich.
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